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Volk und Wirtschaft

Die Geldroboter

Torsten Schubert
Journalist, Autor
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Torsten SchubertSonntag, 22.03.2020

Die Menschheit hat gelernt, effektiv zu sein. Sehr effektiv. Doch weil ihr dabei selbst Grenzen gesetzt sind, überlässt sie besonders schnelle Transaktionen inzwischen Computern. Software agiert im Millisekunden-Takt und nutzt im Finanzbereich kleinste Schwankungen, um unglaubliche Gewinne einzufahren. Doch ist das gut? Zerstören wir damit nicht unser eigenes Währungs- und Aktiensystem? Diesen Fragen geht die aktuelle Dokumentation auf Arte nach. Vor allem: Was sagt es über die Menschheit aus, wenn wir aus Gier uns selbst abschaffen, indem wir immer mehr sogenannter Künstlicher Intelligenz überlassen? Statt mit Augenmaß und Fingerspitzengefühl agieren wir nach dem Prinzip des maximalen Ertrags und riskieren dabei sogar unsere Autonomie, ganz zu Schweigen von dem Leid, das dadurch in die Welt getragen wird. Denn eines sollte uns bewusst sein: Je effektiver wir unsere Gesellschaft betreiben, desto mehr Menschen bleiben letztlich auf der Strecke. Wir erleben derzeit die Anfänge. Wohin wird uns der Weg führen?

Zeit ist Geld: Im automatisierten Börsenhandel machen diejenigen das beste Geschäft, die über das schnellste Datennetz verfügen. Es geht um Millionstelsekunden. Computer handeln mit Computern, einzig ihren Algorithmen verpflichtet. Die Menschen sind längst ausgestiegen und haben das Spielfeld den weitaus effizienteren Geldrobotern überlassen. So ist ein unkontrollierbarer Finanzmarkt entstanden, in dem auf Krisen gewettet wird und Investitionen keine reale Größe mehr sind. Alles begann im Spielerparadies Las Vegas, wo Mitte der 1970er Jahre junge Physiker versuchten, mit Wahrscheinlichkeitsrechnungen die Bank zu überlisten. Ihre Algorithmen machten aus Roulette und Blackjack berechenbare Operationen – und ließen sich erfolgreich auf den Finanzmarkt übertragen. Handelscomputer, sogenannte Geldroboter, übernahmen nun die Rolle von Börsenmaklern. Der automatisierte Börsenhandel ist heute ein Multimilliarden-Dollar-Business. Nicht mehr die Investition an sich führt zum Gewinn, sondern der vielfache Kauf und Wiederverkauf. Winzige Spannen ergeben durch große Auftragsvolumen riesige Profite – oder aber fast unvorstellbare Verluste. Als im Februar 2018 die Kurse weltweit in die Tiefe stürzten, hatte niemand eine Erklärung dafür. Binnen weniger Minuten lösten sich Milliarden Dollar in nichts auf. Beinahe kam es zu einer neuen Weltwirtschaftskrise. Inzwischen sind sich Experten einig, dass es Geldroboter waren, die den Kollaps des Börsenhandels verursachten. Nicht weil sie fehlerhaft programmiert oder ineffizient waren – sie waren schlicht und ergreifend zu schnell.

Die Dokumentation ist in der Arte-Mediathek noch bis zum 19. Juni 2020 zu sehen.

Die Geldroboter

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