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Volk und Wirtschaft

Das Gazprom-Netzwerk in Deutschland

Alexandra Endres
Journalistin
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Alexandra EndresDienstag, 20.09.2022

Manche Namen kennt man schon: von jenen Politikern, Managern, Anwälten, die Deutschland über Jahre hinweg von russischem Gas abhängig gemacht haben (tatsächlich sind es fast alles Männer, bis auf eine bekannte Ministerpräsidentin).

Die Kolleg*innen von Correctiv haben sich jetzt die Mühe gemacht, das Netzwerk von Gazprom in Deutschland systematisch nachzuzeichnen. Ihr Text soll laufend aktualisiert werden, das macht ihn erst recht empfehlenswert.

Genau genommen sind es mehrere Netzwerke: In Mecklenburg-Vorpommern, in Sachsen und rund um die Hannoveraner SPD. Politiker*innen aus CDU und SPD sind verstrickt, aber auch Edmund Stoiber von der CSU taucht in der Recherche auf.

Ein Beziehungsgeflecht entstand in Leipzig rund um den Energiekonzern VNG.

VNG bezieht bereits seit DDR-Zeiten sein Gas über langfristige Lieferverträge aus Russland. Viele ostdeutsche Kommunen besitzen kleinere Anteile. Noch offensichtlicher wird die Verbindung nach Russland im VNG-Aufsichtsrat: Dort saß über fünf Jahre Matthias Warnig, unter anderem Geschäftsführer von Nord Stream 2 und enger Vertrauter Putins. Inzwischen steht sein Name auf der US-Sanktionsliste.

Mit einem Umsatz von knapp zehn Milliarden Euro war der Leipziger Konzern untrennbar mit dem russischen Gas-Sektor verbunden. Doch nicht nur das: VNG und Gazprom besitzen gemeinsam den großen Gasspeicher Peissen sowie das Pipeline-Unternehmen Ontras. 2019 unterzeichnete VNG nach dem Auslaufen der alten DDR-Lieferverträge neue, langfristige Verträge mit Gazprom.

Mit VNG in Verbindung stehen zahlreiche, teils verwirrend ähnlich betitelte Konferenzen, Vereine, Stiftungen, die sich um bessere Beziehungen zu Russland bemühten. Auf VNG-Veranstaltungen traten immer wieder Sigmar Gabriel (SPD) und Michael Kretschmer (CDU) auf. Wie Correctiv berichtet, drohte der ehemalige Bundeswirtschaftsminister Gabriel damit, juristisch gegen die Veröffentlichung der Recherche vorzugehen.

Gabriel ist auch Teil des Hannoveraner Netzwerks. Zentral für die dortige Verbindung zu russischen Interessen war ein Mann namens Heino Wiese:

Seit 1990 leitete Wiese als Geschäftsführer den SPD-Bezirk Hannover sowie den niedersächsischen Landesverband. Der SPD-Mann war als Wahlkampfleiter von Gerhard Schröder und später Sigmar Gabriel eng mit beiden verbunden. Von 1998 bis 2002 war er zudem Bundestagsabgeordneter. 2006 gründete er in Berlin die Unternehmensberatung Wiese Consult.

Später wurde Wiese dann zum russischen Honorarkonsul ernannt. Inzwischen teilt er mit, von dem Amt zurückgetreten zu sein. Über Gabriel soll Wiese einmal gesagt haben, er habe den Politiker zum Thema Russland "bearbeitet".

Die Lobby-Strategie ging auf, wie wir heute wissen:

In kaum einem anderen Bereich liegt der Einfluss auf die Politik inzwischen so offen zutage, in keinem anderen Bereich sind die Folgen der Entscheidungen von damals aber auch so gravierend wie beim Gas aus Russland.

Das Gazprom-Netzwerk in Deutschland

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