Schon mal versucht einen Raucher auf die negativen Folgen des Rauchens hinzuweisen und vom Aufhören zu überzeugen? Ist schwierig.

"Meine Oma hat drei Schachteln am Tag geraucht und ist trotzdem 90 geworden." "Mein Onkel hat nie geraucht und trotzdem Lungenkrebs bekommen." "Ich brauche das einfach."

Alles klar. Ich habe vor Jahren selbst einige Wochen in einer Lungenklinik verbracht, ohne jemals geraucht zu haben. Das erste, was viele Patienten nach überstandener OP oder Chemo machten? Ab zur Dachterrasse, erstmal eine rauchen. Unbelehrbar.

Mit dem Rauchen habe ich mich mittlerweile abgefunden. Muss ja jeder selbst wissen. Aber es gibt ein anderes Problem: Neben den direkten gesundheitlichen Schäden beim Raucher haben Forscher schon vor einigen Jahren weitreichende negative Folgen bei falscher Entsorgung für die Umwelt nachgewiesen. Im ZDF-Dokuformat planet e ist darüber ein umfassender Beitrag erschienen. 

Werden Zigarettenstummel inklusive Filter einfach in die Umwelt geschmissen, wird etwa durch Regen Nikotin freigesetzt und gelangt ins Grundwasser. Das ist problematisch, der Schwellenwert von 2,5 Milligramm pro Liter Wasser kann dadurch überschritten werden. Über das Grundwasser kehrt der Giftstoff im Trinkwasser oder in Lebensmitteln zu uns zurück. Wirklich effektive Lösungen zur Reinigung gibt es nicht, es ist ein Umdenken der Raucher notwendig. Sie müssen für die Folgen der falschen Entsorgung sensibilisiert werden.

Der Deutsche Zigarettenverband redet sich raus, die Filter seien doch gut biologisch abbaubar. Und es gebe ja Taschenaschenbecher, die Verbraucher nutzen könnten. Auch die meisten Hersteller ändern nichts an ihren Herstellungsprozessen. Einige jedoch, wie GIZEH, nehmen höhere Kosten in Kauf, um bessere Filter zu produzieren.
Auch der Tabakanbau ist problematisch, weltweit werden dafür Wälder gerodet. Bio-Anbau von Tabak ist (noch) nicht konkurrenzfähig.