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Supernackt
Studium der Philosophie und Germanistik an der University of Chicago, davor Geistesgeschichte, Literatur und politische Philosophie in Paris, Berlin und Wien.
Vor einer Weile habe ich hier zu den Paradise- und Panama-Papers Jakob Augstein gepiqt. Bei ihm kam vor allem konsternierte Wut zum Ausdruck. Zu unübersichtlich sind die Finanzkonstrukte, zu abstrakt die Strippenzieher dahinter, zu legal die Korruption und Steuerflucht (Wirtschaftsflucht?).
Das Journalistenteam hinter Dossier.at versucht all dem hier mit einem ungewöhnlichen Format entgegen zu wirken: Ein 15-minütiger Kurzfilm im Stile einer Graphic Novel, der einen Fall von Großkorruption plastisch und konkret macht.
Das wirft spannende Fragen auf: Wo endet faktentreuer Journalismus, wo beginnt die Fiktion? Darf man gerade in Zeiten von "Fake News" diese Grenze überhaupt noch mehr verwischen?
Die Autoren sind sich der Problematik bewusst, liefern detaillierte Belege und benennen klar was fiktionalisiert ist.
Der Fall BUWOG hat in Österreich hohe Wellen geschlagen. "Was war meine Leistung?," ein Zitat aus Abhöhrprotokollen von einem der mutmaßlichen Täter, der nicht mehr wusste, wofür er Millionen in Rechnung stellte, ist zum geflügelten Wort geworden, ebenso das titelgebende "Supernackt."
Der Prozess ist noch am Laufen. Wenn es am Ende zu Verurteilungen kommen sollte, ist es zu einem großen Teil mutigen Journalisten zu verdanken, die den öffentlichen Druck aufrecht erhalten haben.
Bis dahin gilt die Unschuldsvermutung.
Quelle: Dossier & Falter dossier.at
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