„Fargo“, die Serien-Adaption des gleichnamigen Films der Coen-Brüder, ist eine der Serien, bei der man sich eigentlich wünschen müsste, dass sie nach Staffel 2 eingestellt wurde. Denn: Die erste Staffel war überraschend und sehr gut, die zweite Staffel war ebenfalls besonders und nahezu perfekt. Wäre „Fargo“ mit seinen beiden in sich abgeschlossenen Staffeln dann zu Ende gewesen, wäre sie als eine der besten Serien, die jemals gemacht wurden, in die Serien-Geschichte eingegangen. 

Jetzt startet die dritte Staffel, und die Erwartungen sind riesig. Gleichzeitig ist die Mixtur, die in Staffel 1 überrascht hat und in Staffel 2 mit neuen Nuancen erstaunt hat, nun bekannt: der besondere Menschenschlag aus Minnesota + eine kleine Gaunerei, die in eine unabsehbare Katastrophe führt + eine Figur, die sich ungerecht behandelt fühlt und nun auch einmal zu den Gewinnern gehören möchte + eine aufrechte Polizistin oder ein aufrechter Polizist + eine ganz eigene Tonalität + eine erstklassige Besetzung. Eigentlich hat Staffel 3 also keine echte Chance. Und trotzdem dürfte sie großartig werden — wenn auch nicht unbedingt besser als Staffel 2.

Die dritte Staffel von „Fargo“ ist ab 21. April wöchentlich bei Netflix zu sehen, in den USA ist sie am 19. April bei FX gestartet.

Wer die Serie bisher nicht kennt: Ich habe in meinem DWDL-Podcast „Seriendialoge“ mit Jörg Winger (Serien-Produzent und Erfinder von „Deutschland 83“) über die Faszination von „Fargo“ gesprochen.

Wer Staffel 1 und 2 bereits gesehen und genossen hat: Als piq habe ich die Vorschau auf Staffel 3 von James Poniewozik, Chef-TV-Kritiker der „New York Times“, ausgewählt.