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Gottes Gastarbeiter. Doku über ausländische katholische Pfarrer in der bayerischen Provinz
Journalist
Nach dem Hauptschulabschluss arbeitete Ertle auf dem Bau, im Supermarkt und bei der Hundesteuer. Irgendwann fing er an zu schreiben, holte das Abi nach, studierte Geschichte und Vergleichende Literaturwissenschaft und lebt heute als Autor und Journalist in Dresden.
Seine Reportagen und Interviews erscheinen u.a bei: Tagesspiegel, Galore, Süddeutscher Zeitung und dem SZ-Magazin.
Der katholischen Kirche in Deutschland fehlt der Priesternachwuchs und so werden Geistliche aus Indien und Afrika als "Gastarbeiter Gottes" beispielsweise in die bayerische Provinz geschickt.
Das könnte der Plot für einen Film von Marcus H. Rosenmüller sein. Der afrikanische Priester, der mit gemütlichen bayerischen Originalen bei Weizenbier, Weißwurst und Brezen sitzt, es wird ein bisschen gefrotzelt, der Pfarrer macht einen Witz im Dialekt, alle lachen und am Ende gewinnt der Mann aus Afrika beim Dorffest den Titel des Schützenkönigs und grad schee is.
Die Realität sieht anders aus. Die Arte-Doku zeigt, dass die Geistlichen aus dem Ausland sich sehr fremd fühlen in einer Umgebung, die Engherzigkeit und Bigotterie nur mühsam hinter bayerischer gradraus-rhetorik verbirgt. Es ist die große Leistung dieser Doku, nicht in wohlmeinenden, folkloristischen Kitsch abzudriften und auch die große Einsamkeit und Verlorenheit der Priester zu zeigen, mit denen man als Zuschauer immer wieder großes Mitleid haben muss.
Quelle: BR/Arte Bild: Filmstill arte arte.tv
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