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Doku: Wie China mit viel Geld den globalen Fußball-Zirkus dominieren will

Fabian Peltsch
Musikjournalist

Fabian Peltsch lebt und arbeitet in Peking und Berlin und schreibt regelmäßig für Rolling Stone, Musikexpress, Mint, China Table, RADII, Fluter und die Berliner Morgenpost. Er interessiert sich vor allem für globale Popkultur-Perspektiven jenseits von World-Music-Klischees.

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Fabian PeltschMontag, 25.06.2018

China hat sich für die nächsten Jahre einiges vorgenommen: Bis 2025 will das Land zur führenden Technologie-Supermacht aufsteigen und mit der "Neuen Seidenstraße" eines der größten Infrastrukturprojekte der Geschichte ins Rollen bringen. 2030 will Staatspräsident Xi Jinping außerdem die Fußball-WM nach China holen und alles tun, damit die chinesische Nationalmannschaft bis spätestens 2050 den Titel holt. Denn Fußballerfolg bedeutet Soft Power. Ein Titelgewinn scheint momentan jedoch noch ambitionierter als die für 2020 angepeilte erste chinesische MarsmissionBislang schaffte es Chinas Nationalmannschaft nur ein einziges Mal zu einer WM. Und damals, 2002, flogen sie nach 0 Punkten, 3 Niederlagen und 0:9 Toren schon in der Vorrunde wieder raus. 

China mag es noch an sportlicher Technik fehlen, Geld hat das Land jedoch genug, um seine sportlichen Ziele mit aller Konsequenz durchzudrücken. Das merkt man derzeit auch daran, wie chinesische Marken die Bandenwerbung der WM dominieren. Eine neue ARD-Doku zeigt, wie sich die Goldgräberstimmung in der Wirtschaft auch auf die Fußballwelt auswirkt. Stars und Trainer werden mit Rekordgehältern ins Reich der Mitte gelockt, doch es gibt auch nachhaltigere Partnerschaften mit europäischen Vereinen, etwa um Personal und Erfahrungen auszutauschen. Insbesondere in der Jugendarbeit spielt der DFB dabei eine Schlüsselrolle, wobei schon mal chinesische Übersetzerinnen auf dem Platz simultan das Gebrüll deutscher Trainer übersetzen müssen. Für die deutsche Regierung ist der Fußball ein scheinbar unverfänglicher Weg, um noch enger mit der kontroversen Wirtschaftsmacht zusammenzurücken. Dass es dabei ganz ohne Politik nicht geht, deckt die ausgewogene Doku ebenso auf wie die Tatsache, dass der globale Fußball-Zirkus längst von chinesischen Mega-Konzernen wie Wanda abhängig ist. Fazit des 44-minütigen Films: Wer in China kein Geld verdient, wird in der internationalen Fußballwelt in Zukunft kaum noch eine Rolle spielen.

Doku: Wie China mit viel Geld den globalen Fußball-Zirkus dominieren will

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Kommentare 2
  1. Fabian Peltsch
    Fabian Peltsch · vor fast 6 Jahre

    @Maximilian Von organisatorischer Seite ist das alles sehr shady und geldgeil, ja. Interessant ist aber auch, dass während wir die Augen über den totalen Ausverkauf rollen, die Kommerzialisierung von chinesischer Seite als nötig erachtet wird, damit der Sport überhaupt erst auf breiter Ebene in der Bevölkerung Fuß fassen kann. Und der würde ich ja echt gönnen, dass ihre Mannschaft mal was reisst. Ich wohne gerade vorübergehend in Peking und sehe, wie in den kleinsten Bars die Spiele von Underdogs und Spitzenteams gleichermaßen abgefeiert werden. Da fühlt sich das Fußball-Fieber trotz allem recht authentisch an

  2. Maximilian Rosch
    Maximilian Rosch · vor fast 6 Jahre

    Danke für den piq, ein sehr vielschichtiger Beitrag.

    Ich fand die Regionalliga-Kooperation zwischen DFB und dem chinesischem Fussballverband auch sehr problematisch, dass die Chinesen zum Weiterspielen überredet werden mussten, nachdem tibetanische (Protest-)Flaggen am Spielfeldrand aufgehangen wurden.

    Irre, was Schalke dran verdient (20 Mio. nach ARD-Berechnungen). Und wie ambivalent die Haltung von Marketingmann und Trainern zu dieser Kooperation ist. Eigentlich unverzeihbar, dass der Sport letztlich nur noch Geschäft ist. Das geht auch gut auf die Kappe der geldgierigen Verbände.

    Heute bzw. morgen 16 Uhr geht der Wahnsinn weiter, gibt's ne gute Alternative, wenn man gern Fussball schaut?

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