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Literatur

Kate Atkinson, Life after Life. Fehler gemacht? Egal: du darfst zurück, es nochmal versuchen.

Quelle: Draesner

Kate Atkinson, Life after Life. Fehler gemacht? Egal: du darfst zurück, es nochmal versuchen.

Ulrike Draesner
Schriftstellerin
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Ulrike DraesnerSamstag, 27.02.2016

Was für ein literarischer Traum: Da ist jemand gestorben? Nein, bitte nicht: Wir lassen ihn wieder auferstehen. Was für ein literarischer Traum: Da lebt man sein Leben, etwas geht gründlich schief – (endet fatal) – und: Man darf zurück auf Start. Die Geschichte setzt erneut ein, nimmt eine andere Wendung, Ursula und ihre Schwester werden von einem Mann, der in den Dünen sitzt, weil er beschlossen hat, doch wieder zu malen, gerade noch rechtzeitig aus den Wellen gezogen. Oder: Howie, ein Freund des Bruders, küsst Ursula an ihrem 16. Geburtstag. Erste Version: Sie wehrt sich nicht. Bei seinem nächsten Besuch vergewaltigt er sie. Sie wird schwanger… etc. Zweite Version, mit der Erfahrung der ersten im Gepäck, denn das Buch suggeriert, dass Ursula immer wiederkehrt und Wissen aus der ersten Lebensvariante mitbringt: Ursula wehrt sich gegen Howies Kuss. Keine Vergewaltigung, keine Abtreibung. Die Protagonistin lebt weiter, das Buch führt uns in das London des Zweiten Weltkrieges.

Atkinson gelingt es, die fiktive, illusionäre Welt glaubhaft zu erzählen, obwohl sie die Illusion der „Wirklichkeit“ immer wieder brechen muss. Doch eben, als man das Muster durchschaut hat und kein Kapitel mehr lesen möchte, das mit dem Satz „and darkness falls“ endet, wird das Erzählen komplexer. Ursula verstrickt sich, Männer, Affären, eine Aufgabe im Ministry of Defense. Der Krieg verändert das Verhältnis zum Tod. Man fragt sich, wie es zu jenem Ende kommen mag, das zu Anfang des Buches erzählt wird: Ursula, knappe 30 Jahre alt, fährt im November 1930 nach München und erschießt Adolf Hitler.

Was für ein literarischer Traum, welch Potential.

Formal spannend, dabei klug. Die Kontingenz allen Lebens fühlbar wie nie. Tausend Möglichkeiten warten, lauern, locken auch auf dem eigenen Weg. So schön: Leben und Literatur als Möglichkeitsraum.

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