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Pop und Kultur

Jarvis, Rufus, Billie – zwei Comebacks und die Zukunft

Tino Hanekamp
Autor

Tino Hanekamp war Journalist und Musikjournalist, hat in Hamburg zwei Musikclubs gegründet (Weltbühne, Uebel & Gefährlich), einen Roman geschrieben (‚So was von da‘) und unlängst ein Buch über Nick Cave ('... über Nick Cave'). Er lebt im Süden Mexikos.

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Tino HanekampSonntag, 16.08.2020

Jarvis Cocker (56, männlich, Ex-Pulp, Ex-Britpop-Star und Glamour-Nerd) hat nach zehn Jahren musikalischer Ausfallschritte, nach Lektoren-Job, Heimdisco und anderen Abenteuern wieder ein richtiges Album aufgenommen ('Beyond The Pale'), unter dem fragwürdigen Namen 'Jarv Is …', nur leider bekommt das kaum jemand mit. Darum hier der Hinweis, vor allem und ganz besonders auf einen Song der Platte: 'Am I Missing Something?', ein knapp siebenminütiges Meisterwerk aus Drang und Eleganz (fast so gut wie 'This Is Hardcore'), das eigentlich zur Hymne aller Menschen über Mitte 30 werden müsste, die den Anschluss ans Weiter nicht verlieren wollen und sich fragen (Textauszug):

Am I missing something?

Missing as in I don't see it?

Am I missing something?

Missing out on a secret?

Is there something that I lack?

Something going on behind my back?

The next stage in human evolution

Rufus Wainwright (46, männlich, der letzte große Schwelger, immer volle Oper) hat nach acht Jahren musikalischer Ausfallschritte gen Klassik wieder ein Album mit Liedern aufgenommen, die wie eine Studie der Opulenz, der Elegie und der Romantik wirken. 'Unfollow the Rules' ist anachronistisch in seinem Hang zur Tragödie und zur großen Geste, der Himmel hängt voller Geigen, mehr geht nicht, und der beste Song ist das fast schon zornige 'Devils & Angels (Hatred)', auch weil 'Sword Of Damocles', das vor zwei Jahren als eine Art offener Brief an Trump erschienene Sechsminuten-Drama, nicht auf dem Album ist. Wainwright hätte eigentlich zum Star werden müssen, war aber immer ein bisschen zu verzärtelt und camp für die Massen, mittlerweile wirkt er wie aus der Zeit gefallen und findet fast unter dem Radar statt, was schade ist, denn seine Musik ist wie ein Wes-Anderson-Film ohne den Humor – edelster Eskapismus, ganz feiner, wärmender Wein.

Billie Eilish (18, weiblich, die Zukunft des Pop) veröffentlicht alle paar Monate einen Song (zuletzt das Titelstück zum neuen Bond), und die Pop-Welt dreht durch. Vor einem Jahr waren ihr noch vor allem Teenagerinnen verfallen, und Väter kratzen sich am Kopf, mittlerweile muss nun aber wirklich jeder begriffen haben, was für ein Riesentalent diese Frau ist. Jüngster Beweis: Ihr neuer Song 'My Future'. Ein zwischen Abschied und Aufbruch oszillierendes, irre elegantes Stück, das man hervorragend mit 18 hören kann, wenn man von Zuhause wegfährt, aber auch mit 50, wenn man nach 20 Jahren die Ehe verlässt, und überhaupt immer, wenn man das Alte hinter sich lassen will und in der Zukunft noch etwas etwas zu finden hofft, das besser ist. Eine Welt, in der Billie Eilish einer der größten Popstars ist, kann noch nicht verloren sein. Trust the young!

Jarvis, Rufus, Billie – zwei Comebacks und die Zukunft

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