Die meisten Menschen lieben Tiere, hier drei aktuelle Beispiele:

• Bei der Eröffnung eines Vergnügungsparks in China wird ein Schwein an einem Bungee-Seil von einem Turm gestürzt, das Video geht viral, die Empörung ist groß, die Parkbetreiber entschuldigen sich.

• In Hamburg macht nach monatelangen Protesten ein Tierversuchs-Labor dicht — „endlich hat das Leiden ein Ende“, schreibt Hamburger Morgenpost.

• In der Netflix-Doku ‚Don’t F**k With Cats‘ sind Menschen derart über ein YouTube-Video erzürnt, in dem Kätzchen getötet werden, dass sie sich auf die Jagd nach dem Täter begeben. Dabei machen sie einen Psychopaten und Mörder dingfest, was der Clou der Story ist, aber die Szene, über die ich einfach nicht hinwegkomme, geht so: Einer der Protagonisten redet sich in einem Fast-Food-Restaurant über den Kätzchenmord in Rage, und neben seinem Laptop steht ein Teller mit Grillfleisch.

Diese Liste ließe sich endlos weiterführen (Koalas anybody?), und diese Beispiele sollen nur zeigen, wie heuchlerisch und absurd die Empörung über Tierquälerei ist, wenn man gleichzeitig Fleisch konsumiert und andere Tierprodukte. Was ist ein Schwein, das in Todesangst quiekend an einem Seil in die Tiefe stürzt, gegen die MILLIARDEN an Schweinen, Kühen, Hühnern etc., die jedes Jahr unter fast immer brutalsten Bedingungen zur Schlachtreife gemästet und getötet werden? Es gibt da eine Schieflage in der Wahrnehmung und Sympathieverteilung, die sich mit Speziesismus nur unzureichend erklären lässt.

Leider habe ich zu diesem Thema außerhalb der Aktivistenkreise keinen piqbaren Text gefunden, weswegen ich hier selber losorgeln muss. Und natürlich werfe ich Steine im Glashaus, wundere mich auch über mich. Aber wundern muss man sich, bzw.: WTF?!