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Aktionskunst: Wie die AfD auf einen fiktiven Flyerservice reinfiel

Tino Hanekamp
Autor

Tino Hanekamp war Journalist und Musikjournalist, hat in Hamburg zwei Musikclubs gegründet (Weltbühne, Uebel & Gefährlich), einen Roman geschrieben (‚So was von da‘) und unlängst ein Buch über Nick Cave ('... über Nick Cave'). Er lebt im Süden Mexikos.

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Tino HanekampDienstag, 05.10.2021

Nur für den Fall, dass jemand diese famose Aktion des Zentrums für politische Schönheit (ZPS) verpasst hat:

Vor ein paar Monaten rief das ZPS den täuschend echt wirkenden Flyerservice Hahn ins Leben (mit 'Fridays for Hubraum‘-Aufklebern im Promo-Spot) und bot der AfD an, zu günstigen Preisen Wahlkampfmaterial zu verteilen. Wenig später wurde der Flyerservice Hahn in AfD-Kreisen als Geheimtipp gehandelt. 85 Orts-, Kreis- und Landesverbände sollen fünf Millionen Flyer mit einem Gesamtgewicht von 72 Tonnen an angebliche Logistikzentren der nicht existenten Firma geliefert haben, bei der bald darauf Anrufe verwunderter und zunehmend erboster AfDler eintrudelten, da in den Briefkästen der Bürgerinnen und Bürger einfach keine AfD-Flyer landeten, und das so kurz vor der Wahl. Irgendwann dämmerte es der Deutschen liebsten Faschopartei, dass sie einem Schwindel aufgesessen war. AfD-Co-Obermotz Tino Chrupalla warf dem ZPS einen „massiven Eingriff in den demokratischen Wahlkampf“ und „einen Angriff auf unsere Demokratie“ vor. Der Spott war groß, die AfD drohte mit Klage und das ZPS sammelte Spenden ("Hilf uns, die Kunstfreiheit gegen fiese AfD-Anwälte zu verteidigen und rechte Propaganda endlich zu entsorgen!“) und hatte binnen weniger Tage 100.000 Euro zusammen. Die Flyer sollen nun alle recycelt werden. Ganz schön viel Papier. Und wer einen AfDler rot anlaufen sehen will, muss ihm in Zukunft einfach einen Flyer des Flyerservice Hahn überreichen. Auch hübsch: Beim Spiel FC St. Pauli gegen Dynamo Dresden am Sonntag stand auf den Banden im St.-Pauli-Stadion: "St. Pauli grüßt den Flyerservice Hahn“.

Im hier gepiqden Video erklärt das ZPS im Sendung-mit-der-Maus-Stil seinen genialen Coup, der Erinnerungen an die großartigen The Yes Men weckt. Die hätten das nicht besser machen können.

Aktionskunst: Wie die AfD auf einen fiktiven Flyerservice reinfiel

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Kommentare 2
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor mehr als 2 Jahre

    hm. ich bin mir nicht sicher was ich davon halte. Ein Angriff auf die Demokratie? Aber ja. Man stelle sich vor, eine 'Künstler'Gruppe hätte das zb bei den Linken gemacht.
    klar - man kann gut argumentieren dass die AFD keine demokratische Partei (mehr) ist und daher viel mehr möglich und nötig ist.
    Aber Wahlflyer verhindern? hm.
    Dass das Ganze an sich Betrug ist, macht es nicht besser.

    1. Der Barde Ralph
      Der Barde Ralph · vor mehr als 2 Jahre

      Die Linke musste bisher schon wesentlich mehr einstecken. Und was die AfD angeht, da muss Deutschland mit seiner Geschichte extrem sensibel sein und darf in seinen Reaktionen, in diesem Falle, übertreiben.
      Abgesehen davon ist es an der Zeit, dass Deutschland erwachsen wird und wie seine Nachbarstaaten, ein normales, ein inhaltliches Verhältnis zu seinen politischen Strömungen entwickelt.
      Den politischen Gegner nur zu diffamieren, ist nicht zielführend, das begreift sogar, ganz langsam, die CDU.

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