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Zeit und Geschichte

Stalins utopischer Wahn

Thomas Wahl
Dr. Phil, Dipl. Ing.
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Thomas WahlMittwoch, 23.10.2019
Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts war - was oft vergessen wird - eine Zeit der (fast) verwirklichten Utopien. Stalin gelang es die Utopie von der „Abschaffung des Privateigentums“ zu realisieren und dann schafften es die Nationalsozialisten fast ihre Utopie von der Errichtung einer rassisch geprägten „Neuen europäischen Ordnung“ zu verwirklichen. 
Der russische Philosoph Nikolaj Berdjajew schrieb in diesem Zusammenhang: Im 19. Jahrhundert habe man sich oft darüber beklagt, dass die Utopien zwar schön seien, sich aber leider nicht verwirklichen ließen. Im 20. Jahrhundert sei die Menschheit mit einer ganz anderen Erfahrung konfrontiert worden. Utopien seien leichter realisierbar, als man dies zunächst angenommen habe. Die Frage, die sich nun stelle, sei, wie man die Verwirklichung von Utopien verhindern könne ......
Der Autor schildert nun, unter welchen ungeheuren Opfern es den Bolschewiki ab Anfang der 30er Jahre gelang, die vollständige Kollektivierung der wichtigsten Landwirtschaftsregionen des alten Zarenreiches durchzusetzen - indem man über 100 Millionen Bauern wieder enteignete und in landlose Proletarier verwandelte.
Waren doch lt. Lenin die Einzelbauern die letzte „kapitalistische Klasse“ im Land und kapitalistische Warenproduktion unverträglich mit dem Sozialismus. Hunger und Millionen Tote waren die Folge. Und da es nicht so lief wie geplant, waren natürlich die Gegner der Sowjetmacht, des Sozialismus Schuld - letztendlich der Kapitalismus. 
Stalins utopischer Wahn

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Kommentare 6
  1. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor mehr als 4 Jahre

    Der Versuch, Utopien zu verwirklichen, war die Geburtsstunde der Antiutopie.

    Stalin war allerdings der Totengräber der bolschewistischen Utopie, deshalb brachte er viele der Revolutionäre der ersten Stunde um. Die Wiedereinführung der Orden und Rangordnungen in der Roten Armee waren ein augenfälliges Zeichen.

    1. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor mehr als 4 Jahre

      Der Totengräber der bolschewistischen Utopie - wenn diese Metapher überhaupt trifft - war, das diese Utopie nicht funktionierte. Und das begann schon mit Lenin. Und die Rangordnungen führte schon Trotzki kurz nach der Gründung der Roten Armee ein. Weil es eben mit den utopischen Vorstellungen, die Anführer vor Ort wählen zu lassen, nicht ging. Die Praxis ist der Prüfstein jeder Utopie und dann wohl auch der Totengräber. Was ihre Anhänger oft endgültig in den Wahn zu treiben scheint .....

    2. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor mehr als 4 Jahre

      @Thomas Wahl Nein, das ist falsch.
      Die Rangordnungen der zaristischen Armee schafften Trotzki und Lenin ab; Stalin führte sie 1935 wieder ein. Da war Lenin tot und Trotzki im Exil.

      https://de.wikipedia.o...

      Wenn man bei Trotzki einen utopischen Wahn diagnostizieren würde, fände ich es diskussionswürdig (Stichwort: Permanente Revolution), obwohl die immer noch aufregenden Faschismusaufsätze stark dagegen sprechen.

      Bei Stalin ist es schlicht falsch.

    3. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor mehr als 4 Jahre

      @Achim Engelberg Also man kann das in dem Angegebenen Link nachlesen:
      „ Bei ihrer Gründung war die Rote Armee eine Freiwilligenarmee ohne Dienstgrade (Ränge), ohne Rangabzeichen oder besondere Hervorhebung einzelner Funktionsträger. Dadurch sollte das Ideal der Gleichheit aller Menschen betont werden. Kommandierende wurden demokratisch gewählt, und die Befehle der Offiziere konnten durch die Untergebenen diskutiert und abgelehnt werden. Dies lag begründet erstens in der Organisation der Roten Garden, aus denen sich die Rote Armee teilweise zusammensetzte, zweitens in der bolschewistischen Friedenspropaganda vor der Oktoberrevolution, welche die Soldaten der Zarenarmee zu Widerstand gegen ihre Offiziere aufrief.

      Um die militärische Effizienz zu steigern, wurde dieses System kurz nach der Gründung der Roten Armee von Kriegskommissar Trotzki mit Unterstützung des Politbüros aufgehoben. Die Kommandeure wurden jetzt wieder von oben ernannt und nicht mehr gewählt.[3] Es gab danach die Bezeichnung von Dienststellungen, aus denen sich Dienstgrade entwickelten (siehe Dienstgrade der sowjetischen Streitkräfte 1918–1935). “

      Aber nicht nur da .......

      https://de.wikipedia.o...

    4. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor mehr als 4 Jahre

      @Thomas Wahl Der entscheidende Einschnitt war 1935, auch in diesem Wikipedia-Beitritt.
      Danach wurde viele hohe Militärs ermordet.
      Auch in anderen Bereichen sieht man den Abbruch der utopischen Versuche. In der Architektur (Zuckerbäckerstil), in der Hymne (die Internationale wurde ersetzt)...

    5. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor mehr als 4 Jahre

      @Achim Engelberg Was Stalin betrifft - lies mal

      Schlögel: Terror und Traum. Moskau 1937. Hanser, München 2008, ISBN 978-3-446-23081-1.

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