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Europa

Russland – verwundet, aber auch in Zukunft gefährlich!

Thomas Wahl
Dr. Phil, Dipl. Ing.
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Thomas WahlFreitag, 04.11.2022

Foreign Affairs warnt vor westlicher Selbstgefälligkeit bei der Beurteilung Russlands. Der Kreml wird weder kampflos untergehen noch wird er sich nach Putin zu einer Säule europäischer Sicherheit wandeln. Die Analyse umfasst viele Aspekte – historische, ökonomische, militärische, politische Faktoren, die den konfrontativen Charakter des Staatsgebildes eher verstärken.

Zwar hat der Krieg in der Ukraine langjährige Trends beschleunigt, die zu Russlands Schwächung führen. 

Europa versucht, seine Energieabhängigkeit von Russland zu verringern, was sowohl die Verschuldung des Landes auf den Kontinent als auch die Regierungseinnahmen verringert, die stark von Energieexporten abhängen. Beispiellose internationale Sanktionen und Exportkontrollen schränken Russlands Zugang zu Kapital und Technologie ein, was dazu führen wird, dass Moskau bei Innovationen noch weiter zurückfällt. 

Aber es ist zu erwarten, dass Russland weiter versuchen wird, eine imperiale Macht zu bleiben. Die, auch wenn sie ihre strukturellen wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen nicht löst, die Absicht und die Fähigkeiten beibehält, die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten militärisch zu bedrohen – und sei es atomar. 

Auch können wir nicht auf einen totalen wirtschaftlichen Zusammenbruch setzen. Eher 

steuert die russische Wirtschaft wahrscheinlich auf Knappheit, Autarkie und eine stetige Entkopplung von der Weltwirtschaft zu. Wenn sich die Bedingungen verschlechtern, mag der Kreml verzweifelter werden. Wird aber auf verdeckte Aktionen oder illegale Mittel zurückgreifen, um durchzukommen. Er wird verstärkt die Regeln missachten, die den globalen Handel regeln, an dem er keinen Anteil mehr hat. Je marginalisierter und bedrohter der Kreml wird, desto weniger vorhersehbar und zurückhaltend wird sein Verhalten sein.

Der Westen sollte auch nicht glauben, dass die russische Armee nach dem bisherigen katastrophalen Krieg oder einem ausbleibenden Sieg gegen die Ukraine langfristig ungefährlich wäre. Russland hat in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass es in der Lage ist, westliche Sanktionen zu umgehen.

Nach seiner illegalen Annexion der Krim im Jahr 2014 gelang es Russland trotz einer Reihe von Sanktionen immer noch, den Zugang zu westlich hergestellten Technologien für viele seiner Waffen aufrechtzuerhalten. Auch China könnte dazu beitragen, den Druck zu verringern.

Man hört auch von Importen aus Nordkorea oder dem Iran.

Laut "Foreign Affairs" bleibt Russland dazu weiter führend in der integrierten Luftverteidigung, der elektronischen Kriegsführung, bei Antisatellitenwaffen und U-Booten. Auch seine Fähigkeiten zu zerstörerischen Cyberangriffen sind bei Weitem nicht ausgeschöpft.

Nicht zuletzt hat Russland immer noch ein beträchtliches Atomarsenal, …., das nach wie vor ein wichtiger Faktor ist, der die Entscheidungsfindung in den USA und der NATO prägt. Auch wenn das russische Militär zuletzt stärker in konventionelle Waffen investierte, unterhielt es ein fähiges taktisches Atomarsenal und schüttete Milliarden von Rubel in die Modernisierung seiner strategischen Atomstreitkräfte. 

In dem klaren Bewusstsein – eine Atommacht kann man nicht besetzen. Der Westen muss also davon ausgehen, Russland wird langfristig eine beträchtliche potenzielle Macht mit großer Widerstandsfähigkeit und hohem Mobilisierungspotenzial bleiben. Auch wenn das derzeitige Regime glücklicherweise nicht in der Lage ist, diese Ressourcen voll zu nutzen. Ein Verdienst des Westens ist diese Unfähigkeit bestimmt nicht.

Dazu kommt, dass das Gift des hässlichen "Patriotismus", mit dem der Krieg als zivilisatorischer Konflikt mit dem teuflischen Westen gerechtfertigt wurde, wahrscheinlich wirksam bleibt. Es wird nicht die große Völkerfreundschaft ausbrechen, wenn es zu Friedensverhandlungen kommt. Vielleicht wird ein verlorener Krieg sogar die Frustration vieler Russen verstärken. 

Unklar bleibt auch, wie es in der Führung des Staates weitergeht. Bleibt Putin, wenn auch geschwächt, an der Macht? Kommt eine neue Führungsfigur und wie wird die handeln? Konfliktverschärfend oder kompromissbereit?

Einige Kommentatoren haben davor gewarnt, dass Russlands nächster Führer für den Westen noch gefährlicher sein könnte. Das ist sicherlich möglich, aber die Wahrscheinlichkeit dafür könnte niedriger sein als erwartet. Daten über autoritäre Regime, die dem Russlands am ähnlichsten sind, deuten darauf hin, dass sich Russlands politische Entwicklung in Bezug auf Stabilität und Unterdrückung wahrscheinlich nicht verschlechtern und sich sogar verbessern könnte, wenn Putin aufgrund der innenpolitischen Dynamik ausscheiden würde ….

Das mag man hoffen, aber auch wenn der innenpolitische Druck vielleicht nicht leichter wird, der Autoritarismus in Russland wird wohl Putin noch länger überdauern.

Wie auch immer, die Europäer und die Vereinigten Staaten täten gut daran, sich an das alte Sprichwort zu erinnern, 

dass Russland nie so stark ist, wie es erscheint aber auch nie so schwach, wie es aussieht. 

Wir können uns also nicht leisten, Russland demnächst einfach abzuschreiben, um unsere Ruhe zu haben. Auch zukünftig wird wohl Europa das Problem nicht allein, ohne die NATO, bewältigen können. Aber es muss an seinen Potenzialen arbeiten. Eine Friedensdividende scheint mir erst einmal nicht in Sicht.

Russland – verwundet, aber auch in Zukunft gefährlich!

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