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Volk und Wirtschaft

Gleichheit als Selbstzweck – Pikettys zweiter Streich?

Thomas Wahl
Dr. Phil, Dipl. Ing.
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Thomas WahlFreitag, 15.11.2019
Soziopolis bringt hier eine ausführliche, gut lesbare Rezension zu "Capital et Idéologie" von Thomas Piketty. Ich finde sie etwas zu unkritisch gegenüber den Grundannahmen der m. E. eindimensionalen Betrachtung von Geschichte durch den Faktor "Ungleichheit". Piketty rekapituliert die europäische
Geschichte der "Großen Transformation" ... , die bis in die Dekade der 1980er-Jahre zu immer stärker nivellierten Gesellschaften geführt hat, und die freilich auch zum "Hyperkapitalismus" der Jetztzeit überleitet. Piketty zeigt, dass es weniger Weltkriege und Wirtschaftskrise allein gewesen sind, die als Motor zur Entwicklung größerer innergesellschaftlicher Gleichheit gewirkt hätten. Nach seinem Urteil ist es eine bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert startende, dezidiert egalitäre und sozialdemokratische Gegenbewegung, die durch eine Reihe von Maßnahmen dazu beitrug, Ungleichheit abzubauen.

Aber ist die laut Gini-Koeffizient gewachsene Ungleichheit (wobei Piketty Bruttowerte nutzt) eine von der Ideologie verursachte und gewollte Folge? Schließlich haben die immer stärker nivellierten Gesellschaften spätestens seit den 70er Jahren in den westlichen Staaten hohe Arbeitslosigkeit, Inflation und Stagnation hervorgebracht. Eigentlich alle Staaten waren in erheblichen wirtschaftlichen Krisen. Bis zum beinahe Staatsbankrott Schwedens als Vorreiter egalitärer Bemühungen. Eher war wohl das Versagen der von Piketty so gelobten Werkzeuge, die Unwirksamkeit der staatlichen Globalsteuerung, der Auslöser einer Gegenbewegung und einer dann gestärkten Gegenideologie. 

Auch der Vergleich der Ungleichheit in der Ständegesellschaft mit den modernen Sozialstaaten stellt sehr unterschiedliche Wohlstandsniveaus nebeneinander. Vergleicht dadurch absolute Armut damals mit relativer Armut heute. Ob das im Sinne von Rawls’ Prinzip der Gerechtigkeit ist? Erschreckt hat mich die positive Erwähnung der angeblich erreichten Gleichheit in den sozialistischen Ländern.

Warten wir auf das Buch ...

Gleichheit als Selbstzweck – Pikettys zweiter Streich?

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