Der Artikel referiert einen spannenden Vortrag von Stephen Poloz, dem Gouverneur der Bank of Canada, über die Muster der industriellen Revolutionen. Wir befinden uns demnach gerade in der 4. Revolution der technologischen Basis unserer Industriegesellschaft. Beginnend mit der Dampfmaschine über die Elektrizität und dann die Informationstechnik revolutioniert nun die Digitalisierung der Weltwirtschaft das System. (Manche sprechen auch von Langen Wellen oder Kondratjew-Zyklen - hier wären wir im 5. Zyklus)

Ein Blick zurück kann uns also helfen zu lernen und die Erfahrungen nutzbar zu machen. So Poloz in seinem Vortrag:

The paper reviews experiences from the previous three industrial revolutions, developing a template of shared characteristics:
• new technology displaces workers;
• investor hype linked to the new technology leads to financial excesses;
• new types of jobs are created;
• productivity and potential output rise;
• prices and inflation fall; and
• real debt burdens increase, which can provoke crises when asset prices crash.

Wichtig auch, dass es sich dabei um evolutionäre Langfristprozesse handelt. So ist das gegenwärtige “Produktivitätsparadoxon“ - also das Ausbleiben erwarteter Produktivitätszuwächse - offensichtlich nicht ganz einmalig. Ähnliche Adaptionsverzögerungen bei Innovationen hat es wohl auch früher gegeben:

Beispielsweise dauerte es über 40 Jahre ab der Erfindung des elektrischen Antriebs, bis 25 Prozent der Leistung in amerikanischen Fabriken elektrisch erzeugt wurden und sich dies in höheren Produktivitätsgewinnen zeigte.

Interessant die Muster der Wechselwirkung von Innovation und Geldpolitik.

Expansive Geldpolitik (solange die Inflation niedrig bleibt) ist gut um Innovationen in ihrer Frühphase zu beschleunigen, führt aber in der Reifephase zu Übertreibungen. Da sollte Politik genau hinsehen ...