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Klima und Wandel

Bangladesch - ein Land im Klimawandel

Thomas Wahl
Dr. Phil, Dipl. Ing.
Zum piqer-Profil
Thomas WahlFreitag, 12.11.2021

Vor 50 Jahren erlangte Bangladesch (das ehemalige Ostpakistan) in einem blutigen Konflikt seine Unabhängigkeit von Pakistan. Es war damals eines der ärmsten Länder der Welt. Es gilt heute als Inbegriff eines völlig unterentwickelten Landes, das von Natur- und anderen Katastrophen bedroht ist. Auch weil Bangladesch durch die globale Erwärmung in besonderer Weise betroffen ist. Ein Großteil des Landes liegt nur wenig über dem Meeresspiegel. Bei einem Anstieg des Meeresspiegels um einen Meter würden ohne Küstenschutzmaßnahmen fast 20% der gesamten Fläche von Bangladesch überschwemmt werden. Womit ca. 38 Millionen Menschen - etwa ein Viertel der Bewohner - ihre Heimat verlieren könnten und zu Klimaflüchtlingen würden.
Trotz dieser schlechten Ausgangslage wehrt sich das Land gegen die Vorstellung, bereits dem Untergang geweiht zu sein. Die Regierung hat einen „Klima-Wohlstands-Plan“ entwickelt, in dem sie versucht, die positiven Möglichkeiten hervorzuheben. Darin erklärt es den Klimawandel zum „Impulsgeber“, der zu einem Wachstum von 6,8 Prozent und der Schaffung von 4,1 Millionen neuen Arbeitsplätzen führen könne. „Investitionen in Null-Carbon-Wachstum ist der beste Weg, um in der Gesamtwirtschaft Arbeitsplätze zu schaffen und unser Land wohlhabender zu machen“, schrieb die Ministerpräsidentin Sheikh Hasina kürzlich in einem Gastbeitrag für die Financial Times.

Und das Land hat gute Gründe optimistisch zu sein:

Die Wirtschaft des Landes, die etwa Textilien und Leder exportiert, war vor der Pandemie um mehr als sechs und zuletzt mehr als sieben Prozent gewachsen. Seit dem Jahr 2015 stuft die Weltbank das Land als „Lower Middle Income Country“ ein, bis 2024 könnte es zum „Moderately Developed Country“ werden. 

Bei manchen Indikatoren steht Bangladesch besser da als seine Nachbarn. Der Anteil der Hunger leidenden Einwohner ist noch immer hoch. Aber bereits niedriger als in Indien oder Pakistan. 

Die Armut wurde mehr als halbiert, die Kindersterblichkeit deutlich verringert, die Geburtenrate ist gesunken und die durchschnittliche Lebenserwartung gestiegen. Kinder haben Zugang zu Schulbildung, Mädchen ebenso wie Jungen.

Und auch in der Klimafrage sprechen Wissenschaftler von einer „Erfolgsgeschichte“ durch Resilienz und entsprechender Katastrophenvorsorge.  

Von Beginn an habe die Vorbereitung auf Krisen den „Kern der Entwicklungsagenda“ ausgemacht. So habe der Aufbau eines Frühwarnsystems die Zahl der Opfer von Wirbelsturmkatastrophen drastisch reduziert. Kamen bei einem Zyklon im Jahr 2007 noch 3400 Menschen ums Leben, waren es im vergangenen Jahr beim Zyklon Amphan 26 Menschen. 2,4 Millionen Anwohner waren zuvor in Sicherheit gebracht worden.

Bei den schweren Zyklonen 1970 und 1991 waren es noch ca. 300.000 bzw. 140.000 Opfer.

Das Land will nun im Kampf gegen die Folgen des Klimawandels eine Vorreiterrolle einnehmen. Weniger als Prozent seiner Energie wird aus Kohle produziert, rund 60 Prozent aus Gas. Bis 2030 sollen 30 Prozent des Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien stammen. Auch wenn noch einige Kohlekraftwerke geplant sind.

Scheicha Hasina Wajed - zum zweiten Mal Premierministerin des Landes - setzt auch auf neue Technologien, mit denen die Folgen des Klimawandels bekämpft werden sollen. Es geht um „Adaptation“ und nicht nur um „Mitigation“. Es scheint, Bangladesch ist hier realistischer als viele im Westen. Wachstum, Technologien, wachsender Wohlstand und ein Schuß Optimismus, das scheinen die Rezepte zu sein.

Bangladesch ist derzeit Vorsitzender des Climate Vulnerable Forum (CVF), in dem sich diese Länder (die besonders stark von den Folgen des Klimawandels betroffen sind) organisieren. Die Regierungschefin kritisierte die „leeren Versprechungen“ der reichen Länder, die ihr Ziel, den Entwicklungsländern von 2020 an 100 Milliarden Dollar pro Jahr an Klimahilfen zu geben, verfehlt hätten. 

Von diesen Milliarden sollen 50 Prozent in die „Mitigation“ gehen, mehr als bisher. Wobei andere Länder von den Erfahrungen Bangladeschs profitieren können.

Der Artikel steht leider hinter der Bezahlschranke - einen relativ preiswerten Zugang findet man bei Blendle.

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Kommentare 2
  1. Dominik Lenné
    Dominik Lenné · vor mehr als 2 Jahre

    Bangladesch hat mit einem sehr ambitionierten Programm, unter anderem mit kleinteiliger persönlicher Beratung und Versorgung mit Verhütungsmitteln, die Geburtenrate in 50 Jahren von über 6 auf 2 Kinder pro Frau gesenkt und ist damit am absolut unteren Rand des Feldes, siehe etwa https://ourworldindata.... Anscheinend gibt es dort klare Fokussierung auf die wichtigsten Ziele.

    1. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor mehr als 2 Jahre

      Ja, das finde ich interessant …..

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