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Volk und Wirtschaft

Ärmer oder reicher – der Migrationsdruck aus Afrika bleibt?

Thomas Wahl
Dr. Phil, Dipl. Ing.
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Thomas WahlDonnerstag, 27.02.2020

Mehr als ein Drittel der Afrikaner denken wegen der miserablen Wirtschaftslage an Emigration, jeder Sechste gar „sehr viel“. Allerdings wollen nur 1/4 davon nach Europa. In jedem Fall ist die Lage vieler Länder des Kontinents dramatisch. 

In den meisten afrikanischen Ländern ist die Mehrheit faktisch arbeitslos oder unterbeschäftigt. Jedes Jahr wächst die Lücke zwischen Arbeitsplätzen und der zunehmenden Zahl junger Erwachsener. Hinzu kommt noch der Klimawandel, der die Lebensbedingungen und die Landwirtschaftserträge verschlechtert. 

Auch wenn die Wirtschaft Afrikas wächst – 2020 schätzt man etwas mehr als 3 Prozent – die Bevölkerungszahl steigt um etwa 2,5 Prozent pro Jahr. Das sind dramatische Signale, die natürlich nicht auf alle Staaten gleichermaßen zutreffen.

Bisher galt für viele Migrationsforscher die etwas paradoxe Theorie, das mit steigendem Einkommen die Migration zunimmt. Dieser „Migrations-Buckel“ so heißt es,

bei dem der Auswanderungsdruck am größten ist, liegt nach verschiedenen Studien bei 6.000 Dollar bis 10.000 Dollar. Steigen die Einkommen weiter, geht der Emigrationswunsch wieder zurück.

Neuere Forschungen bezweifeln (nach der Auswertung von Auswanderungsdaten aus 198 Ländern in 16 reiche OECD-Länder über 35 Jahre) nun genau das:
Dabei zeige sich, dass der Auswanderungsdruck eher sinke, wenn die Wirtschaft sich besser entwickelt und die Einkommen steigen. Dass in den Querschnittsstudien der „Migrationsbuckel“ herauskommt, liege zum Teil an „wenigen kleinen Ausreißer-Ländern“ in den Daten. Aus solchen kleinen Ländern emigrieren prozentual mehr Menschen als aus größeren Staaten.

Interessant, die Ursache für eine weitere "Fehlinterpretation", die wahrscheinlich im Fortgang der Forschung korrigiert werden muss. So einfach entstehen Mißverständnisse:

Die etwas höher entwickelten Länder liegen häufig geografisch näher an den reichen OECD-Ländern und besitzen engere koloniale Verbindungen. Man könnte an die nordafrikanischen Länder denken, aus denen inzwischen mehrere Millionen Menschen nach Frankreich gewandert sind. Die ganz Armen sind weiter weg. Außerdem sind unter den ganz armen Staaten einige Schwergewichte mit großer Bevölkerungszahl, die per se prozentual weniger Auswanderung als kleine Staaten erleben. 

Wenn also mit steigendem Wohlstand wirklich der Auswanderungsdruck nachlässt, dann muss Afrika das Wirtschaftswachstum – mit Unterstützung der reicheren Industriestaaten – "nur noch" hinkriegen. Und parallel dazu weniger Kinder bekommen. Das sollte doch machbar sein? Andererseits wird der Migrationswunsch hoch bleiben. Das Wohlstandsgefälle zwischen dem Westen und Afrika wird absehbar noch lange Zeit kaum abnehmen. Keine Entwarnung – wir brauchen eine vernünftige europäische Migrationspolitik.

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