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Warum der „Bild“-Chefredakteur gehen musste

Theresa Bäuerlein
Journalistin. Autorin. Seit (gefühlt) schon immer.
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Theresa BäuerleinMittwoch, 20.10.2021

Im März diesen Jahres hat der Axel Springer Verlag, in dem „Bild“ erscheint, ein internes Untersuchungsverfahren gegen „Bild“-Chefredakteur Julian Reichelt angestrengt. Reichelt war Machtmissbrauch, Vermischung von privaten und berufliche Beziehungen, die Ausnutzung von Abhängigkeitsverhältnissen, wiederholtes Fehlverhalten gegenüber Frauen, Nötigung und Mobbing vorgeworfen worden. Nachdem das Verfahren abgeschlossen war, durfte Reichelt aber weiterarbeiten. Die einzigen sichtbaren Konsequenzen: Er verlor seinen Posten als Geschäftsführer, und ihm wurde eine Co-Chefredakteurin an die Seite gestellt. 

Reichelt selbst hat die Vorwürfe bestritten.

Es habe keine beruflichen Entscheidungen von ihm gegeben, die von privaten Beziehungen geprägt oder sonst beeinflusst gewesen seien, sämtliche Personalentscheidungen seien aufgrund sachlicher Gründe und seiner persönlichen Einschätzung der fachlichen Qualifikation der jeweiligen Personen entsprechend getroffen worden. 

Nun haben Recherchen von Journalist:innen den Verlag mit weiteren Erkenntnissen über Reichelts Verhalten konfrontiert. Er hat zum Beispiel Nachrichten wie diese an eine Berufseinsteigerin geschrieben: 

Die Nachrichten kamen überwiegend nachts, zum Teil aber auch aus Redaktionskonferenzen, mit intimem Inhalt. „Noch wach?“, stand da, oder „Ich will deinen Körper spüren.“

Mit einem halben Jahr Verspätung hat der Verlag die Konsequenzen gezogen, am Montag dieser Woche wurde Reichelt seiner Aufgaben entbunden. 

Am Tag davor war ein Beitrag in der "New York Times" erschienen, der die internen Springer-Ermittlungen kritisch aufgriff. Axel Springer hat eine Reihe digitaler US-Medienunternehmen übernommen, darunter Business Insider und kürzlich Politico. Der Autor des New York Times-Beitrags, Ben Smith, zitiert einen Springer Manager, der Reichelts Verhalten so kommentierte: 
Wissen Sie, wenn das in den USA passiert wäre, hätten wir ihn sofort gefeuert. Aber Deutschland ist anders.
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Kommentare 2
  1. Hans Wibra
    Hans Wibra · vor mehr als 2 Jahre

    Das Problem ist nicht dieser schmierige EX-Chef bei BILD, das Problem ist dieser Big-Boss des Springer Konzern, der ein mangelhaftes Demokratie-Verständnis hat, was Reichelt zu Gute kam und von diesem mit bösartigen, verleumderischen und lügnerischen Artikeln gefüttert wurde. Wie der Herr, so's Gescherr.

  2. Jan Paersch
    Jan Paersch · vor mehr als 2 Jahre

    Ich finde eigentlich den gossip im NY Times Artikel am interessantesten.
    https://www.nytimes.co...
    "Axel Springer has had elaborate holiday parties, including a disco night in 2018 that included 10 D.J.s, 512 disco balls and a joint performance by the Village People and company board members. Döpfner’s dance moves at one party left an impression on the company’s slacks-wearing partners at Politico. He also owns one of Germany’s leading collections of female nude paintings."

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