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Kopf und Körper

Die Pandemie beeinflusst nachhaltig, wie wir unsere Jobs sehen

Theresa Bäuerlein
Journalistin. Autorin. Seit (gefühlt) schon immer.
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Theresa BäuerleinDonnerstag, 21.10.2021
In den USA gibt es eine Kündigungswelle. Laut US-Arbeitsministerium haben im August 4,3 Millionen Amerikaner, d. h. 2,9 % der gesamten Erwerbsbevölkerung, ihren Arbeitsplatz gekündigt. Das war ein rekordverdächtiger Monat, der an frühere Rekordmonate anknüpft. 


Forscher:innen nennen es „The Great Resignation“. Sie lässt sich in praktisch allen Branchen beobachten. In einem neuen Arbeitspapier schreibt die Wirtschaftswissenschaftlerin Ulrike Malmendier von der UC Berkeley, dass  dahinter etwas Existenzielles steckt: Die Pandemie und der Aufstieg der Arbeit im Home Office haben die Art und Weise verändert, wie wir unser Leben und die Welt sehen. Solche Effekte werden in der Wirtschaftswissenschaft bemerkenswert wenig erforscht, glaubt Malmendier.

Malmendier schlägt vor, dass wir mehr darüber nachdenken sollten, wie persönliche und generationsspezifische Erfahrungen unser wirtschaftliches Verhalten systematisch beeinflussen können. Sie hat bereits Muster gefunden: 

Wirtschaftliche Katastrophen wie Hyperinflation, Börsencrashs und Arbeitslosigkeitsspitzen wirken sich in der Regel lange Zeit auf die Einstellungen und Entscheidungen der Menschen aus, aber die Menschen reagieren besonders stark auf die jüngsten Ereignisse. Diese "Erfahrungseffekte" sind in der Regel "bereichsspezifisch", so Malmendier, so dass ein Börsencrash beispielsweise keinen Einfluss auf den Kauf von Anleihen zu haben scheint.

Malmendier zitiert in ihrer Arbeit auch Forschungsergebnisse aus der Neurowissenschaft, die zeigen, dass unsere Erfahrungen unser Gehirn neu verdrahten. 

Persönliche Erfahrungen und Lernen verändern die Stärke der neuronalen Verbindungen und stimmen die Gehirnstruktur auf diese vergangenen Erfahrungen ab.

Die Forschung zeigt, dass dies besonders auf Kinder zutrifft. Traumata in der Kindheit können zum Beispiel die Entwicklung von Menschen im Erwachsenenalter stark beeinflussen. Persönliche Erfahrungen und Lernen verändern die Stärke der neuronalen Verbindungen und stimmen die Gehirnstruktur auf diese vergangenen Erfahrungen ab. Erfahrungen – ob persönlich oder kollektiv – scheinen bei der Untersuchung von Ungleichheit, Armut und Wirtschaft sehr wichtig zu sein.

Was die Auswirkungen der Pandemie betrifft, prognostiziert Malmendier, dass das Erbe der erzwungenen Heimarbeit, des Heimunterrichts und anderer sozialer und wirtschaftlicher Veränderungen unsere Entscheidungen noch lange nach dem Abklingen der viralen Gefahr prägen wird.

Die Pandemie beeinflusst nachhaltig, wie wir unsere Jobs sehen

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Kommentare 1
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor mehr als 2 Jahre

    diesen interessanten Effekt von Corona konnten wir ja schon in anderen Artikeln entnehmen - such für Deutschland hat Panorama das kürzlich erst thematisiert unter der Frage Warum kommen die Arbeitskräfte nicht zurück?.
    ein paar der o.g. Schlussfolgerungen klingen allerdings ein wenig banal: Menschen lernen also durch Erfahrungen und Traumata beeinflussen? jup.

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