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"Lieblingsfeind der Populisten": Porträt über Jean-Claude Juncker
Freie Journalistin
Freie Journalistin aus Wien mit Fokus auf Ukraine, Belarus und Russland. Schreibt für das Journalistennetzwerk n-ost (Link: http://ostpol.de/autoren/view/812).
Morgen, am 31. Oktober, endet die offizielle Amtszeit des EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker. Dazu möchte ich ein kritisches, aber auch persönliches Stück des Brüsseler Spiegel-Korrespondenten Peter Müller empfehlen. Dieses Juncker-Porträt ist zwar schon ein paar Monate alt - es ist im Hinblick auf die EU-Wahlen erschienen - hat aber meiner Meinung nach bis heute nichts an Aktualität verloren: Genau beobachtet und abwägend, erzählt es von den Eigenheiten und Stärken Junckers, aber auch seine Leiden und Schwächen, über die - so legt es Müller zumindest nahe - in der Brüsseler Journalistenbubble etwas zu wohlwollend berichtet werde, aus einer Art Solidarisierungseffekt mit dem "Lieblingsfeind der Populisten:"
Die Frage, ob Juncker Europa derzeit mehr nutzt als schadet, ist schwer zu beantworten. Der Kommissionschef ist ein kranker Mann, der mit den Zumutungen des Alters kämpft und trotzdem versucht, seine Arbeit zu machen. Das gelingt mal überraschend gut wie bei Trump, zu dem er einen persönlichen Draht findet. Mal läuft alles ganz normal, wie in Tunis. Und dann sind da immer wieder die Aussetzer, die für den Chef von Europas mächtigster Behörde schlicht nicht akzeptabel sind.
Ein spannendes Porträt über den baldigen Ex-Kommissionspräsidenten, das sich heute genauso gut als Resüme seiner fünfjährigen Amtszeit lesen lässt.
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