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Medien und Gesellschaft

Wie sich ARD und ZDF neu erfinden können – und es bereits tun

Simon Hurtz
Journalist, Dozent, SZ, Social Media Watchblog

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Simon HurtzMittwoch, 30.11.2022

Seit Monaten wird hitzig darüber diskutiert, wie sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk reformieren muss. Politik, Medien, Gebührenzahlende, fast alle haben dazu eine ausgeprägte Meinung – nur eine Seite kommt dabei konsequent zu kurz:

Wie kann man Zehntausende Menschen vergessen? Wie kann man über die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks eine Debatte führen, ohne die Mitarbeitenden zu fragen?

Diese berechtigte Frage stellt Björn Staschen, selbst seit 30 Jahren im öffentlich-rechtlichen System tätig, in seinem Gastbeitrag für die SZ. Ich kann seine Enttäuschung gut nachvollziehen, wenn er schreibt:

WDR-Intendant Buhrow, derzeit gleichzeitig ARD-Vorsitzender, fordert die "Revolution" und einen Runden Tisch, den Politik und Gesellschaft organisieren sollen. Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda befürwortet einen solchen Prozess, fordert aber, die Sender müssten auch selbst ihr "Narrativ" finden. Da zeigen zwei aufeinander, die selbst handeln könnten. Und sie tun dies über die Köpfe derjenigen hinweg, die dieses System mit kreativer Leidenschaft und Einsatz ihrer Lebenszeit tragen. Sie tun es, ohne diese Experten mit einzubeziehen.

Das ist nicht nur unfair, das ist auch dumm. Denn ein Großteil der Zehntausenden Menschen, die bei ARD, ZDF und Deutschlandradio arbeiten, weiß sehr wohl, dass sich der ÖRR grundlegend verändern muss – und sie entwickeln bereits seit Jahren Ideen dafür. Sie machen sich Gedanken über zukunftsfähige Mediatheken und transparente, am Gemeinwohl orientierte Algorithmen, sie entwerfen in Innovationslaboren neue Formate und kämpfen gegen interne Widerstände. Teil setzen sie sich durch, teils scheitern sie an starren Hierarchien und einer Unternehmenskultur aus dem vergangenen Jahrhundert.

All das beschreibt Björn und stellt gleichzeitig klare Forderungen, die sich etwa an Tom Buhrow richten, der kürzlich eine "Revolution" forderte:

Anstatt "Revolution" zu rufen, kann gerne jede Geschäftsleitung schon jetzt ansetzen, wenn sie wirklich verändern möchte: Sie sollte die Mitsprache der Mitarbeitenden stärken. Denn wir wissen zum Beispiel, wie wir mit den Menschen die Frage nach dem Sinn und Zweck der Sender heute beantworten können, ganz praktisch, wir tun das ständig. Bei so einer Mitsprache geht es nicht darum, Entscheidungen zu kommunalisieren, sondern darum, dass wir auch abweichende Meinungen und Debatte ins System holen. Eine solche Geschäftsleitung sollte auch diejenigen in Führungsverantwortung bringen, die unbequem sind. Sie kann klug und divers auch von außen besetzen, um neuen Perspektiven Raum zu geben, statt in der gut erprobten Karrierelinie zu befördern.

Nachdem ich den Text gelesen habe, blicke ich optimistischer auf die Zukunft von ARD und ZDF. Ja, der Weg ist noch weit – aber es gibt auch eine Menge kluger, engagierter und leidenschaftlicher Menschen, die nur darauf warten, ihre Sender verbessern zu dürfen. 

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Kommentare 1
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor mehr als ein Jahr

    Stimme zu. Allerdings sind die Mitarbeiter nicht automatisch Experten - sie könnten ja gerade weil von Innen betriebsblind sein (- und der Gedanke dass ja gerade die mit-schuld sein könnten an der Misere, veranlasst viele vielleicht sie zu vergessen). Aber ja: gerade Tom Burow als Chef sollte hätte vielleicht seine tollen Ideen einfach schon mal anschieben können?

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