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Medien und Gesellschaft

NZZ in Deutschland: Die Zeitung, die Hans-Georg Maaßen aus der Seele spricht

Simon Hurtz
Journalist, Dozent, SZ, Social Media Watchblog

Mag es, gute Geschichten zu erzählen.
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Mag es, gute Geschichten zu teilen. Das tut er hier.
Mag es gar nicht, in der dritten Person über sich zu schreiben.

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Simon HurtzDienstag, 11.02.2020

Wer bei piqd nach "NZZ" sucht, findet viele kluge Texte. Es tauchen aber auch Inhalte auf, die ausdrücklich keine Empfehlung darstellen:

Das zeigt: Es ergibt wenig Sinn, die NZZ nur schwarz und weiß zu sehen. Einerseits erscheinen dort nach wie vor regelmäßig Artikel, die dem liberalen Selbstverständnis der Zeitung entsprechen. Andererseits hat sich das Blatt in den vergangenen Jahren nach rechts orientiert – mit Inhalten, die den früheren Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen veranlassten, die NZZ als "Westfernsehen" zu bezeichnen.

"Die Leute lesen tatsächlich, was die NZZ schreibt. Und dann fragen sie sich: Was ist eigentlich mit dieser Zeitung passiert?", zitiert Charlotte Theile einen Berliner Journalisten. Sie selbst drückt es so aus:

Passiert ist vor allem Eric Gujer, seit Frühling 2015 Chefredaktor der NZZ. Und Erfinder der Deutschland-Strategie der Zeitung. (...) Gujer fand, es fehle in Deutschland an einer "Stimme, die so deutlich für die Rechte des Individuums eintritt, wie wir das tun". Welche politische Ausrichtung diese Stimme haben könnte, machte er ebenfalls klar: Er sei der Auffassung, dass die Flüchtlingspolitik Angela Merkels Deutschland ins Abseits manövriert habe.

In ihrem Text urteilt Charlotte nicht, sie beobachtet und beschreibt. Statt ausschließlich einzelne Beispiele herauszupicken, die besonders deutlich Leserïnnen am rechten Rand des politischen Spektrums ansprechen, lässt ihre Analyse auch Menschen zu Wort kommen, die die NZZ verteidigen.

"Für mich ist die These, die NZZ sei komplett nach rechts gerückt, eine Überreaktion", sagt etwa Jörg Scheller, Professor für Kunst und Medien an der Zürcher Hochschule der Künste. "Ich hörte schon jemanden 'Neue Nazi-Zeitung' sagen – das finde ich wirklich verrückt."

Eine Nazi-Zeitung ist die NZZ nicht, aber insbesondere der Deutschland-Ableger setzt auf Inhalte, die im Netz funktionieren – Kommentare und Kontroversen, häufig mit Rechtsdrall:

Wenn es um Schweine­fleisch in deutschen Kitas, Greta Thunberg, gewalt­tätige Flüchtlinge oder "Rassismus gegenüber Deutschen" geht, ist die NZZ also auch deshalb zur Stelle, weil diese Meinungs­stücke oft hundertfach geteilt werden. Auf die ganz gewöhnliche politische Bericht­erstattung verzichtet das [Berliner] Büro dagegen gerne einmal.

Diese Strategie hat offenbar Erfolg: "Manchmal könnte man fast meinen, wir sind ein deutsches Medium", schreibt die NZZ selbst. Zahlen der Internet­forschungs-Firma NET-Metrix besagen, dass die Webseite in einzelnen Monaten mehr internationale Leserïnnen als Besucherïnnen aus der Schweiz hat.

Die NZZ selbst bescheinigt der Deutschland-Redaktion "klar liberale, differenzierende Positionen" und eine "kritische Haltung gegenüber freiheits­feindlichen Strömungen". Zumindest bei Hans-Georg Maaßen kommt das gut an. Als der Berliner NZZ-Redakteur Benedict Neff die Entscheidung von Thomas Kemmerich verteidigte, sich von einem Faschisten wählen zu lassen, schrieb Maaßen nur: "Danke NZZ" – und 4200 Menschen liken das. 

NZZ in Deutschland: Die Zeitung, die Hans-Georg Maaßen aus der Seele spricht

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Kommentare 2
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor 4 Jahren

    So ähnlich geht es mir mit der WELT.

    1. Horst Schulte
      Horst Schulte · vor 4 Jahren

      Ja, geht mir auch so. :-) Kein Wunder: https://www.persoenlic...

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