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Medien und Gesellschaft

"Letzte Generation": Der richtige Protest zur richtigen Zeit

Simon Hurtz
Journalist, Dozent, SZ, Social Media Watchblog

Mag es, gute Geschichten zu erzählen.
Mag es, gute Geschichten zu lesen.
Mag es, gute Geschichten zu teilen. Das tut er hier.
Mag es gar nicht, in der dritten Person über sich zu schreiben.

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Simon HurtzDienstag, 29.11.2022

Lange Zeit dachte ich: Was die "Letzte Generation" macht, kann ich zwar nachvollziehen, aber ich halte es für falsch. Mit ihren Aktionen bringen sie doch nur die Unentschlossenen gegen sich auf und erreichen das Gegenteil.

Diese Meinung habe ich durch Gespräche mit Freundïnnen, weiteren Protest sowie die medialen und politischen Reaktionen verändert. Mittlerweile glaube ich, dass die "Letzte Generation" eben nicht "mit dem Hintern einreißt, was Luisa Neubauer und Greta Thunberg mühsam aufgebaut haben", wie es der FDP-Politiker Konstantin Kuhle ausdrückt (von absurden RAF-Vergleichen erst gar nicht zu reden). Sondern, dass die Aktionen nötig sind, um Politik, Unternehmen und Menschen wie mich aufzurütteln, damit wir nicht mehr verdrängen, was mit jedem Jahr und jedem Zehntelgrad Erwärmung unausweichlicher wird.

Um die Gründe für meinen Sinneswandel zu erklären, bräuchte ich viele Wörter, Sätze, Seiten. Deshalb bin ich froh, dass ich einfach auf den Essay von Friedemann Karig verweisen kann, der so ziemlich alles aufgeschrieben hat, was mir in den vergangenen Wochen im Kopf herumgegangen ist – nur schöner und stringenter, als ich es gekonnt hätte:

Verrückt ist nicht, wer dagegen Widerstand leistet, sondern wer die Zerstörung akzeptiert. Angesichts der Skala der Verwüstung erscheint ein bisschen Essen auf Glasscheiben und die Blockade einer Straße ein völlig adäquater Protest.
"Letzte Generation": Der richtige Protest zur richtigen Zeit

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Kommentare 2
  1. Theresa Bäuerlein
    Theresa Bäuerlein · vor mehr als ein Jahr

    Das hier finde ich einen super, weil erhellenden, Absatz im Text:

    "Die „Letzte Generation“ halte jeden Vormittag ein Strategie-Meeting ab und diskutiere immer wieder ihre Maßnahmen und Ziele, sagt Hinrichs. Sie seien selbst überrascht gewesen, wie sehr die Tomatensuppenaktion von „Just Stop Oil“ einschlug. „Wir machen eben, was funktioniert.“ Im Vergleich zu briefbombenden Sufragetten, von denen sich eine sogar tödlich verletzte, als sie sich 1913 vor das Pferd des Königs warf, sind die Aktionen der „Letzten Generation“ zum Glück völlig brav. Sie wissen warum: Ihre vergleichsweise harmlosen Mittel sind viel zu erfolgreich darin, den Diskurs zu kapern, als dass man auch nur über Gewalt nachdenken müsste. Unzählige weitere Schmerzpunkte der offenen Gesellschaft lägen blank, es gebe noch viele Ideen, sagt Hinrichs."

  2. Hermann J. F. König
    Hermann J. F. König · vor mehr als ein Jahr

    Herzlichen Dank für den so (überlebens-) wichtigen Beitrag!
    Es trifft genau das, was ich von Anfang an gedacht hatte, nur nicht in dieser ausführlichen Konsequenz. Danke nochmal!

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