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Die ARD muss sich grundlegend verändern – so kann es gelingen

Simon Hurtz
Journalist, Dozent, SZ, Social Media Watchblog

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Simon HurtzMontag, 15.08.2022

Die Korruptionsvorwürfe gegen Patricia Schlesinger und das schlechte Bild, das der rbb dabei abgibt, haben den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in eine tiefe Krise gestürzt. ARD und ZDF stehen seit Jahren unter großem Druck, viele fordern tiefgreifende Reformen, manche gar die Abschaffung des Rundfunkbeitrags. In den vergangene Wochen hat sich eine Art perfekter Sturm zusammengebraut: Man kann davon ausgehen, dass der Fall Schlesinger den Kritikerïnnen des öffentlich-rechtlichen Systems noch auf Jahre hinaus neue Nahrung geben wird.

Konrad Weber weiß, wie sich das anfühlt. Er arbeitete jahrelang als Digitalstratege für den Schweizer Rundfunk – der noch größerem Misstrauen ausgesetzt ist als das deutsche System. Rechte Parteien in der Schweiz wollen das Budget der SRG halbiere, in Frankreich wurde die Rundfunkgebühr bereits abgeschafft und nur vorläufig durch Einnahmen aus der Mehrwertsteuer ersetzt. In beiden Ländern könnte es sein, dass der ÖRR bald mit signifikant weniger Ressourcen auskommen muss.

Auch in Deutschland dürften solche Stimmen lauter werden. Wenn die ARD ihre eigene Legitimation sicherstellen will, dann muss sie sich dringend verändern. Konrad hat dafür zehn Vorschläge, die sich sowohl aus seiner Erfahrung beim SRF speisen als auch aus seiner Tätigkeit als Strategieberater für mehrere Landesrundfunkanstalten der ARD:

  • Baustelle 1: Lähmende Doppelstrukturen abbauen
  • Baustelle 2: Endlich echte Transparenz herstellen
  • Baustelle 3: Hierarchien und starre Strukturen abbauen
  • Baustelle 4: Kontrollgremien mit Expertise stärken
  • Baustelle 5: Digitale Vision entwickeln und Prioritäten setzen
  • Baustelle 6: System mit "festen Freien" überarbeiten
  • Baustelle 7: Talent- und Köpfemanagement aufbauen
  • Baustelle 8: In junge Mitarbeitende investieren
  • Baustelle 9: Führungskräfte stärker überprüfen und weiterbilden
  • Baustelle 10: Arbeits- und Feedbackkultur grundsätzlich verändern

Ich hoffe, dass die ARD zumindest einen Teil dieser Vorschläge beherzigt und es schafft, sich neu zu erfinden. Denn ich zahle meinen Rundfunkbeitrag gern und schätze das Programm – und trotzdem glaube ich, dass fundamentale Veränderungen nötig sind. Ich zitiere aus dem Gastbeitrag von Leonard Novy für Übermedien:

Wenn es sie nicht gäbe, müsste man öffentlich-rechtliche Medien erfinden, lautet ein gerne bemühter Aphorismus. Doch dann würde man sie ganz anders bauen als in der Rundfunkära, deren Ende wir gerade erleben.
Die ARD muss sich grundlegend verändern – so kann es gelingen

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Kommentare 3
  1. Dirk Liesemer
    Dirk Liesemer · vor mehr als ein Jahr

    Hm, da sind einige interessante Punkte darunter, aber dass gleich als erstes gefordert wird, die Zahl der Orchester abzubauen, ist vielleicht nicht der perfekte Einstieg. So richtig kann ich auch nicht erkennen, warum deren Existenz zu einer Lähmung beitragen soll.

    1. Simon Hurtz
      Simon Hurtz · vor mehr als ein Jahr

      Ich muss zugegeben, dass ich von Rundfunkorchestern ungefähr so viel verstehe wie von Atomphysik oder moderner Kunst (nichts). Deshalb ist mir das nicht aufgefallen. Wenn ich darüber nachdenke, kommt mir das aber wie ein valider Kritikpunkt vor. Stefan Niggemeier hat das auf Twitter ebenfalls angemerkt, Konrad antwortete darauf:

      "Danke fürs Teilen! Orchester = eigentlich ein Detail, aber im Vergleich zu den Redaktionen ist das Festangestellten-Verhältnis in den Orchestern deutlich höher. Vielleicht liegts aber auch am kulturellen Unterschied, dass Orchester in der 🇨🇭 nicht zum ÖR-Auftrag gehören."
      https://twitter.com/ko...

    2. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor mehr als ein Jahr

      @Simon Hurtz ja... hat ja auch irgendwie so eine "pars pro toto" Wirkung...

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