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Medien und Gesellschaft

Bild vs. Drosten: Der große Verlierer heißt Julian Reichelt

Simon Hurtz
Journalist, Dozent, SZ, Social Media Watchblog

Mag es, gute Geschichten zu erzählen.
Mag es, gute Geschichten zu lesen.
Mag es, gute Geschichten zu teilen. Das tut er hier.
Mag es gar nicht, in der dritten Person über sich zu schreiben.

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Simon HurtzMittwoch, 27.05.2020

Es gibt gute Gründe, diesen Text nicht zu piqen:

  • Die Debatte über die Kampagne der Bild-Zeitung gegen Christian Drosten verfolgt einen gerade ohnehin auf allen Kanälen.
  • Kolumnen von Sascha Lobo zu empfehlen, ist nicht wahnsinnig originell.
  • Der Text ist teils unnötig polemisch: Sätze wie "[Die Bild-Zeitung] versucht mit aller Macht, nicht noch einmal den Fehler zu begehen, sich versehentlich auf der Seite der Menschenfreunde wiederzufinden" hätte es nicht gebraucht, zumal das kurz zuvor erwähnte Reichelt-Zitat etwas aus dem Zusammenhang gerissen ist.

Warum ich die Kolumne trotzdem piqe? Weil sie einem Thema, über das gerade die halbe Medienwelt spricht, eine weitere wichtige Facette hinzufügt. Sascha Lobo beleuchtet die Rolle von Julian Reichelt und sieht einen Chefredakteur, der "katastrophal unterschätzt, dass und wie man Social Media als medial attackierte Person heute nutzen kann."

Lobo findet treffende Bilder für die schwer nachvollziehbare Aggressivität, mit der sich Reichelt auf Twitter gegen Kritikerïnnen wehrt:

[Er] wirkt stets wie jemand, der seine Auseinandersetzungen öffentlich rechtfertigt mit dem Satz: Der Kampf fing damit an, dass mein Gegner zurückschlug. Der Bild-Chef benutzt Twitter als Angriffswaffe im Glauben, sich doch bloß zu verteidigen. Er verwechselt soziale Medien mit dem Grundkurs "Rechthaben II für Meinungsingenieure (Sommersemester 2020)".

Reichelt schade damit sich und seiner Zeitung, argumentiert Lobo. Obwohl die meisten Bild-Leserïnnen nicht auf Twitter unterwegs seien, habe Drosten mit der Veröffentlichung der Anfrage die Rezeption vorab beeinflusst: Die Bild erscheine als voreingenommen und ahnungslos.

Daraus leitet Lobo eine These ab, von der ich nicht sicher bin, ob ich sie teile – die ich aber spannend und diskutierenswert finde:

Man muss feststellen, dass Julian Reichelt die sicher geglaubte Deutungshoheit der Bild-Zeitung über das politische und gesellschaftliche Geschehen in Deutschland entgleitet, vielleicht längst entglitten ist. Wenn ein Chefredakteur derart strategielos in sozialen Medien agiert und vor allem unsouverän reagiert, ist das ein Warnsignal der Schwäche.
Bild vs. Drosten: Der große Verlierer heißt Julian Reichelt

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Kommentare 2
  1. Alexander Sängerlaub
    Alexander Sängerlaub · vor fast 4 Jahre

    Es ist einfach seltener geworden, dass sich Menschen noch gegen die BILD wehren und eben neuerdings auch als Einzelpersonen u.U. die "publizistische Reichweite" haben, das öffentlich und schlagkräftig zu tun [da ist Drosten aber eine Ausnahme]. Denn meist ist eine Antwort auf die "gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" der BILD gar nicht möglich, wenn auf dem Rücken von Minderheiten Presse und Profit gemacht wird, weil diese die Reichweite eben nicht haben.

    Viele haben sich glaube ich seit Schröders "BILD, BamS & Glotze" mit dem Boulevardblatt arrangiert, dabei hat sich das Blatt unter Reichelt radikalisiert. Die NYTimes nennt sie schon "right-wing media", da ist man schon in Breitbart-Fahrwassern. Ich frage mich, warum dieser Nimbus der BILD als Leitmedium immer noch existiert und Reichelt als Stargast bei DLF und anderen Formaten sprechen darf. Alles was von der BILD noch nach Diekmann übrig ist, ist ein schriller Schrei nach Leserschaft, koste es was es wolle. Für den demokratischen, faktenbasierten Diskurs ist das Blatt – nun noch mehr als latent eh schon immer – unbrauchbar.

  2. Dirk Liesemer
    Dirk Liesemer · vor fast 4 Jahre

    Einen Text, den ich interessant fand: https://www.facebook.c...

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