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Kopf und Körper

Selber kochen!

Silke Jäger
Freie Medizinjournalistin

Ich lebe in Marburg und schreibe über Gesundheit und Gesundheitspolitik.

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Silke JägerFreitag, 15.10.2021

Was wir essen, beeinflusst unsere Gesundheit. Das ist keine neue Erkenntnis, aber dieser Text verdeutlicht den Zusammenhang auf eine überraschende Weise. Entlang einer der häufigsten Zivilisationskrankheiten, dem Diabetes mellitus Typ 2, erklärt Marie-José Kolly, welche Bedeutung die Frage "Wer kümmert sich ums Kochen?" eigentlich hat.

Die Antwort auf diese Frage hat sich im Laufe der Menschheitsgeschichte verändert. Dabei waren vor allem vier Revolutionen entscheidend:

  • Kontrolle über das Feuer. Weil Menschen ihre Nahrung häufig gekocht zu sich nahmen, veränderte sich ihr Körper. Das Gehirn wuchs, Zähne und Darm wurde kleiner. Sie brauchten weniger Energie fürs Kauen und Verdauen und hatten mehr Zeit für andere Dinge.
  • Ackerbau und Viehzucht. Weil sich die Menschen weniger bewegten, einseitiger ernährten und dichter zusammenlebten, wurden sie kränker. Vor allem Infektionskrankheiten nahmen zu.
  • Konservierung. Als Lebensmittel haltbarer wurden, konnten sich Menschen leichter konstant mit Vitaminen versorgen.
  • Fertiggerichte. Die Zeit für die Zu- und Nachbereitung der Mahlzeiten verkürzte sich. Gleichzeitig nahmen chronische Krankheiten, die mit dem Lebensstil zusammenhängen, zu.

Die Lebensmittelindustrie kocht ganz anders als wir.

Sie nimmt die billigst­möglichen Zutaten und macht sie mit allerlei Hokuspokus so attraktiv wie möglich: mit Zusatz­stoffen, die wir aus der Kosmetik­industrie kennen. Und mit Zucker, Fett und Salz. Trotz der Energie­dichte ist in diesen Produkten der sättigende Teil des Essens nur verdünnt vorhanden: das Protein. Dieses Essen lässt uns also fast schon wieder hungrig zurück.

Und: Hoch­verarbeitete Lebens­mittel wurden komplett auseinandergebaut und anders wieder zusammen­gesetzt, wie Ernährungs­forscher Fardet im Sommer zur Republik sagte. Das verändert, wie wir essen, verdauen und verstoffwechseln – zum Nachteil für unsere Gesundheit.

Die Folge: Übergewicht nimmt zu. Und das ist ein Risikofaktor für viele chronische Krankheiten, vor allem für Diabetes Typ 2.

Seitdem die Lebensmittelindustrie für uns kocht, müssen wir weniger Zeit in der Küche verbringen. Gleichzeitig gönnen wir uns öfter Dinge, die früher etwas Besonderes waren, weil sie aufwendig zubereitet werden mussten. Deshalb gab es nur selten Süßigkeiten und Pommes. Je weniger Zeit wir in der Küche verbringen, desto übergewichtiger werden wir.

Selber kochen!

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Kommentare 4
  1. Theresa Bäuerlein
    Theresa Bäuerlein · vor mehr als 2 Jahre

    Sehr interessant, auch wenn ich den Begriff „hoch verarbeitete Lebensmittel“ schwierig finde, denn Orangensaft und Brot sind eigentlich auch stark verarbeitet.

    1. Silke Jäger
      Silke Jäger · vor mehr als 2 Jahre

      Was dann streng genommen dafür spricht, auch diese Dinge selbst zuzubereiten ... Das geht natürlich nicht, man kann ja nicht alles selbst machen. Aber ich finde es gerade sehr anregend, mich zu fragen, wie soll mein Alltagsspeiseplan aussehen und was esse ich nur manchmal, mache das dann aber zum Fest.

  2. Jürgen Klute
    Jürgen Klute · vor mehr als 2 Jahre

    Guter Artikel! Danke für die Leseempfehlung.

  3. Susanne Beucher
    Susanne Beucher · vor mehr als 2 Jahre

    Klasse zusammengefasst! Danke dafür.

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