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Fundstücke

Die Geheimnisse des Universums erforschen – trotz Long Covid

Silke Jäger
Freie Medizinjournalistin

Ich lebe in Marburg und schreibe über Gesundheit und Gesundheitspolitik.

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Silke JägerMittwoch, 24.05.2023

Die 45 Jahre alte Catherine Heymans ist eine Ausnahme-Physikerin. Ihre Arbeit trug dazu bei, dass das Standard-Modell des Universums korrigiert werden musste. Ihre Forschung über Dunkle Materie stellte zusammen mit der Forschung über Dunkle Energie das zuvor gültige Modell infrage. Man geht heute davon aus, dass der Anteil Dunkler Materie etwa fünfmal so groß ist wie der von sichtbarer Materie.  

Bisher sind Teilchen der Dunklen Materie nicht nachgewiesen worden. Die Forschung dazu steht noch am Anfang. Und Catherine Heymans ist eine, von der die Welt noch viele neue Erkenntnisse zur Struktur des Weltalls zu erwarten hätte. 

Sie ist eine der wenigen Wissenschaftler:innen, die die extrem komplexe Methode der Berechnung von Dunkler Materie aus Teleskop-Aufnahmen beherrscht. Dazu muss die Beugung von Lichtstrahlen aus weit entfernten Galaxien interpretiert werden. Die Beobachtungen und Berechnungen fließen in Modelle ein, die über Entstehung und Zukunft des Universums Auskunft geben.

Doch Heymans leidet seit mehr als einem Jahr an Long Covid. Insgesamt dreimal infizierte sie sich mit Sars-CoV-2, das ihre Kinder aus Schule oder Kindergarten mit nach Hause brachten. Jedes Mal warf sie die Infektion wieder ein Stück in ihrem Genesungsprozess zurück. Meistens kann sie nur eine halbe Stunde am Stück arbeiten. Im Bett.

Dann versucht sie, möglichst effizient zu sein. So wie es schon immer ihre Art war. Kolleg:innen sind genauso beeindruckt davon, wie viel sie schafft, wie früher. Oder noch ein bisschen mehr. 

Sie berichten, wie sie die Phasen eines typischen Trauerprozesses über Heymans Erkrankung durchliefen: Leugnung, Ärger, Verhandeln und Depression. Ein Kollege hofft, dass sich die Forschungsgemeinschaft inzwischen auf die letzte Phase des Prozesses zubewegt: die der Akzeptanz. 

Dabei hilft der Gemeinschaft wohl, wie Heymans mit ihrer Krankheit umgeht: wie eine Wissenschaftlerin. Kurz nachdem sie erkrankte, erstellte sie eine Excel-Tabelle und dokumentierte darin im Abstand von zwei Stunden ihre Aktivitäten und ihre Symptome. Sie wollte sie herausfinden, was sie besser lassen sollte und was sie öfter tun sollte. Sie lernte, dass ihre Schmerzen im Brustkorb stärker wurden, nachdem sie viel gesprochen oder gelacht hatte. 

..., so she tried to cut down on both, which in her case is sort of like trying to extinguish the sun. Stress made her symptoms worse, which made her more stressed, so she had become “a convert to mindfulness”.

Das Bild der Dunklen Materie passt auch zu Long Covid. Es gibt sehr viele Geheimnisse über Charakter, Verlauf, wirksame Behandlungen und Prognose. Vielleicht fünfmal mehr als das, was über die Erkrankung bekannt ist. Und sie ist genauso schwer zu fassen, wie die Teilchen aus der Dunkle Materie besteht. 

Manche Astrophysiker:innen glauben, dass durch Heymans Krankheit die Forschung zu Dunkler Materie in einer Krise steckt. Andere sind sich nicht so sicher. Heymans selbst rechnet damit, dass sowohl die Geheimnisse des Universums als auch von Long Covid nicht vollständig gelüftet werden können. Aber sie wird dennoch weiter hoffnungsvoll daran arbeiten, beides besser zu verstehen. 

Ein beeindruckender Long Read zur Geschichte der Dunklen Materie, der Dunklen Energie und über die Menschen, die die dunkle Macht im Universum erforschen.

Die Geheimnisse des Universums erforschen – trotz Long Covid

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