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Volk und Wirtschaft

Vermögen - ein miserables Maß zur Bewertung von Wohlstandsunterschieden

Robert MüllerFreitag, 25.01.2019

Alljährlich zum Weltwirtschaftsforum in Davos veröffentlicht Oxfam Zahlen zur globalen Ungleichheit. Aktuell besitzen 1892 Milliadäre mehr als viermal mehr Vermögen als die ärmere Hälfte der Menschheit. Eine deutliche Aufforderung für eine Änderung der Wirtschaftspolitik?

Monika Bütler, Professorin für VWL an der Universität St. Gallen beschreibt im Artikel anschaulich, warum dies ein Trugschluss ist. Da ist zunächst einmal der Einfluss von Privatpersonen auf die Vermögensungleichheit eines Landes:

Als der kürzlich verstorbene IKEA-Gründer aus der Schweiz nach Schweden zurückwanderte, sank auf einen Schlag die Vermögensungleichheit in der Schweiz – und stieg in Schweden. Den Schweden ging es nach der Vergrößerung der Vermögensungleichheit allerdings nicht schlechter. Wenn überhaupt, dann eher etwas besser, sorgte doch der zugezogene IKEA Patron für höhere Steuererträge.

Weitere Fakten des aktuellen Berichtes sind:

Zu den Ländern mit der größten Ungleichheit im Vermögen zählen nicht nur Russland und Indien – sondern auch Schweden und Dänemark. Deutsche Haushalte haben im Durchschnitt nur rund halb so viel Vermögen wie griechische Haushalte und weniger als ein Drittel italienischer Haushalte. Gemessen an der Vermögensverteilung ist Griechenland gerechter als Deutschland und beide Länder viel gerechter als Schweden.

Basierend auf dieser unerwarteten Positionierung der skaninavischen Haushalte entwickelt Monika Bütler, dass zunächst Armut sparsam macht. Dem gegenüber macht staatliche Wohlfahrt private Vorsorge überflüssig:

Je besser die Menschen versichert sind, desto geringer die Notwendigkeit zur freiwilligen individuellen Vermögensbildung. Griechische Haushalte sind deshalb „reicher“ als deutsche und schwedische, weil sie sparen mussten. Als Absicherung gegen Schicksalsschläge, für die Zukunft der Kinder.

Vermögen - ein miserables Maß zur Bewertung von Wohlstandsunterschieden

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Kommentare 3
  1. Thomas Wahl
    Thomas Wahl · vor 3 Jahren · bearbeitet vor 3 Jahren

    Das Problem ist auch, das Vermögen meist kein Geld sind aber in Geld bewertet oder besser geschätzt werden. Diese Schätzung ist eher ein Erwartungswert, was man bekommen würde, wenn man das Vermögen veräußert. Ob man das dann wirklich erlangt ist offen. Was man korrekt bestimmen kann, sind die Einnahmen aus Vermögen. Die kann man auch korrekt besteuern - jedes Jahr. Mehr als die Einnahmen geht eh nicht. Das würde den Wert der Vermögen sofort senken - gegen Null.

  2. M K
    M K · vor 5 Jahren

    Interessanter Artikel mit leider schwacher Argumentation. Hauptthese ist, dass Studien zur Vermögensverteilung und -entwicklung "nicht als Grundlage für eine bessere Wirtschaftspolitik" taugen.

    Argument 1: Statistiken zum Vermögen sind nicht sonderlich aussagekräftig.
    Warum daraus folgt, gänzlich drauf zu verzichten, statt nach besseren Daten zu fragen, erschließt sich mir nicht. (siehe z.B. Gabriel Zucman, der an globaler Vermögensverteilung forscht)

    Argument 2: Gesellschaftliche Institutionen beeinflussen die Vermögensbildung.
    Die Kausalität geht hier in beide Richtungen. Vermögensungleichheit ist u.a. deshalb akzeptiert, weil der Staat (bzw die Politik) umverteilend eingreift. Obwohl staatliche Interventionen mit Vermögensungleichheit (vor und nach Interventionen) wechselseitig verbunden sind und somit per se eine gesellschaftliche bzw politische Frage sind (z.B. was für Institutionen wollen wir und wieviel Umverteilung wollen wir), argumentiert sie das Gegenteil.

    Argument 3: Über die Zeit entwickeln sich Menschen unterschiedlich und treffen unterschiedliche Entscheidungen bzgl ihrer Vermögensbildung.
    Es ist interessant, dass Prof. Bütler hier auf ein theoretisches Argument zurückgreift. Ich hätte gerne praktisch verstanden, wie sie Vermögensmilliardäre auf rein persönliche Entscheidungen zurückführt und das z.B. mit Hartz4-Empfängern und ihren Entscheidungen vergleicht. Das Milliardäre u.a. auch viel Glück hatten und auf ein funktionierendes gesellschaftliches Gebilde mit Infrastruktur und entsprechend ausgebildeten Arbeitskräften (sofern sie ihr Vermögen produktiv und nicht am Finanzmarkt erworben haben) zurückgreifen konnten, spielt für sie keine Rolle. Zudem leben Menschen auch nicht ewig, was u.a. die Erbschaftspolitik berührt.

    Auf der anderen Seite vernachlässigt Frau Bütler ziemlich viel.
    Z.b. argumentiert niemand für größere Vermögensgleichheit per se. Die Oxfam-Studie betont v.a., dass in der Zeitentwicklung die Vermögensungleichheit weiter zugenommen hat - wohlgemerkt in Gesellschaften deren Wohlstand (z.b. gemessen am BIP) nach wie vor zunimmt. Warum "cross-country"-Vergleiche sinnvolle Gegenargumente liefern, ist mir nicht klar.
    Dass wirtschaftliches Vermögen auch mit politischem Einfluss einhergeht, bleibt ebenfalls unberührt in ihrer Argumentation.

  3. Frederik Fischer
    Frederik Fischer · vor 5 Jahren

    Ich bin mir nicht sicher, ob ich der Argumentation folge und hege Zweifel an den Bemessungsgrundlage der Ungleichheit in skandinavischen Ländern, aber der Text ist wirft definitiv eine interessante neue Perspektive auf das Thema.

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