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Begünstigt das Medizinwesen unmögliche Chefs?

Robert Gast
Physiker, Wissenschaftsjournalist
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Robert GastFreitag, 29.11.2019

2019 gab es gleich mehrere Skandale an medizinischen Fakultäten: In Heidelberg steht der Direktor der Frauenklinik wegen der Präsentation eines dubiosen Brustkrebstests in der Kritik. In München hat die Staatsanwaltschaft gegen den Direktor des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie wegen möglichem Abrechnungsbetrug ermittelt. Und in Tübingen hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft eine Koryphäe aus der Hirnforschung als Gutachter gesperrt, wegen des Verdachts auf Datenmanipulation bei einer Komapatienten-Studie. 

Jan-Martin Wiarda geht auf Spektrum.de der Frage nach, ob es in der Hochschulmedizin leichter zu vergleichbaren Fällen kommen kann als in anderen Disziplinen. Herausgekommen ist ein lesenswerter Essay, der offensichtliche und nicht so offensichtliche Schwächen des Systems seziert. Da sind zum einen die feudal anmutenden Strukturen mit ihren mächtigen Lehrstuhlinhabern, um die sich zig untergebene Forscher scharen. Von der Gunst des Chefs hängen hier nach wie vor etliche wissenschaftliche Karrieren ab.

Als Journalist, der zu diesem Thema recherchiert, merkt man deutlich: Sobald die Sprache auf die Hierarchien und die Karrierepfade in der Medizin kommt, verstummen viele Gesprächspartner. Weil sie selbst Teil dieser Hierarchien sind: als Abhängige oder als diejenigen, die das Sagen haben. Und doch, oder gerade deswegen, ergibt sich ein recht eindeutiges Bild.

Interessant ist auch Wiardas These, dass diese Machtfülle häufiger missbraucht werden könnte als in anderen Gebieten: Denn als Chefarzt ist man nicht nur Kopf eines lukrativen Klinikbetriebs und kann über diverse Kanäle sehr viel Geld verdienen. Man muss – quasi als Voraussetzung dafür – auch ein hochdotierter Wissenschaftler sein, mit all den damit einhergehenden Pflichten und Verantwortungen. 

Möglicherweise ziehen das große Prestige und die lukrativen Gehaltsaussichten Charaktere an, denen es an Integrität mangelt, oder die schlicht überfordert sind. Auf der wissenschaftlichen Seite des Medizinbetriebs verursachen sie dann hässliche Kollateralschäden, da sie zunehmend unzugänglich für Kritik durch Mitarbeiter werden und die Bodenhaftung verlieren. Eigentlich bräuchte das System daher Mechanismen, dem vorzubeugen. Bisher ist ein Bewusstseinswandel in dieser Frage jedoch erst in Ansätzen erkennbar, moniert Wiarda.          

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