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Die allerletzte Brexit-Analyse

Rico Grimm
Journalist
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Rico GrimmSonntag, 03.01.2021

Vielleicht einer der besten ersten Sätze, die ich je gelesen habe:

Wie man ein Land kleiner macht? Indem man versucht, ihm seine alte Größe zurückzugeben.


Fintan O'Toole hat ihn geschrieben. Er ist als Kolumnist für die Irish Times in den vergangenen Jahren zu einer der wichtigsten Stimmen gegen den aus seiner Sicht populistischen Wahnsinn von Trump und Brexit geworden und schreibt nun die hoffentlich letzte Analyse zum Brexit, die man gelesen haben muss. Dankenswerterweise auch auf Deutsch erschienen.


Der Text macht noch mal eine Sache deutlich, die auf dem Kontinent vielleicht nicht immer in ihrer Dringlichkeit verstanden wurde: Der Brexit war ein Projekt des englischen Nationalismus, auch gerade in Abgrenzung zu Wales, Schottland und Irland. Die Debatten über den Brexit waren immer Debatten über die zwei Unions, die Europäische Union und die britische Union:

Mit dem von Großbritannien unterzeichneten Handelsabkommen hat zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit ein Land seine Freihandelszone enger gezogen als das Gebiet, das von seinen Grenzen umschlossen wird. Die für Nordirland ausgehandelten Sonderbedingungen beim Handel laufen darauf hinaus, dass das Land nur noch nominell zum Territorium von Großbritannien gehört. Dem "globalen Britannien" – dem von den Brexit-Befürwortern verheißenen weltumspannenden, neuen, reibungslosen Handelsimperium – gehört nun nicht einmal mehr ganz Großbritannien an.


In Schottland bereiten sie schon ein neues Unabhängigkeitsreferedum vor und ganz am Ende könnte ein englischer Nationalstaat stehen.

Die allerletzte Brexit-Analyse

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Kommentare 5
  1. Jürgen Klute
    Jürgen Klute · vor mehr als 3 Jahre

    Ja, ein guter Beitrag. Ich hatte auch überlegt in zu empfehlen. Bin dann aber doch bei dem Beitrag von Imke Henkel geblieben, da sie einen guten Rückblick auf die Hoch- und tiefpunkte der Beziehung EU-GB gibt. Aber so sind nun beide Beiträge hier. Und das finde ich gut.

  2. Uwe Protsch
    Uwe Protsch · vor mehr als 3 Jahre · bearbeitet vor mehr als 3 Jahre

    Ich finde den Beitrag nicht ganz fair. Nationalismus gibt es nicht nur in England, sondern leider auch in Frankreich (auch so eine Nation, die sich als größer inszeniert, als sie faktisch ist), Deutschland (auch eine Nation, die sich gerne als besserwissend gibt) und vielen anderen Ländern. Die Unsitte nationaler Politiker, die EU als Sündenbock zu benutzen, ist ebenfalls weit verbreitet. Und ich würde mich überhaupt nicht wundern, wenn in Deutschland eine "Dexit"-Abstimmung, unterstützt von einer populistischen Kampagne, ebenfalls zu einer Mehrheit für den Austritt führte!

    Meiner Meinung nach werden Handelsabkommen derzeit überbewertet. Wichtiger als Handelsbeziehungen ist die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes im globalen Maßstab. Und da sieht es für UK so schlecht nicht aus.

    Davon abgesehen: Großbritannien war EU-Nettozahler. Eine umsichtige Regierung vorausgesetzt (okay, ist auf UK bezogen derzeit Wunschdenken), könnte sich das nun eingesparte Geld durchaus als Segen erweisen. Es muss die Frage erlaubt sein, warum etwa Deutschland viele Milliarden zum Gemeinschaftswerk "EU" beisteuert, während Polen und Ungarn diese Subventionen einstreichen, ohne sich an rechtsstaatliche Standards zu halten oder gar auch nur minimale Bereitschaft zur Lösung europäischer Probleme wie der Flüchtlingsfrage zu zeigen. Malta wiederum scheffelt Geld mit dem Verkauf von EU-Staatsbürgerschaften. Diese Beispiele veranschaulichen, dass die EU nicht viel weniger chaotisch agiert als UK oder "England".

    1. Ferdinand H
      Ferdinand H · vor mehr als 3 Jahre

      Ich glaube das Wirtschaft auch viel von Narrativen beeinflusst wird. So sieht es auch Roboter Shiller, welches er in einem empfehlenswerten Buch beschrieben hat. Jedenfalls ist das Narrativ zur englischen Wirtschaft momentan extrem schlecht. Ich habe von wenigen Staaten gehört die aufgrund des Brexit ihren Handel ausweiten wollten. Zur Wettbewerbsfähigkeit - Preise durch Steuern oder Arbeitsbedingungen klein zu halten mag kurzfristig funktionieren, langfristig macht es noch mehr kaputt (insbesondere Sozialstaat und Investitionen in Forschung) - aber das kann der aktuellen britischen Regierung natürlich egal sein, bis sich das auswirkt wird wahrscheinlich jemand anderes an der Macht sein.

    2. Cornelia Gliem
      Cornelia Gliem · vor mehr als 3 Jahre

      ah die Umfragen zeigen in Deutschland und europaweit dass derzeit irgendwelche 'exits keinerlei Aussicht auf Erfolg hätten. Brexit und Corona haben wohl bewiesen dass EU besser ist als Nicht-EU.

  3. Silke Jäger
    Silke Jäger · vor mehr als 3 Jahre

    Kurz: Little England.

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