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Technologie und Gesellschaft

Data Laundering von FairUse-Datensätzen für kommerzielle AI-Systeme

René Walter
Grafik-Designer, Blogger, Memetiker | goodinternet.substack.com

Irgendwas mit Medien seit 1996, Typograph, Grafiker, Blogger. Ask me anything.

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René WalterSamstag, 01.10.2022

So fasziniert ich von „AI art“ – ich würde sie eher "Bild-Synthese aus stochastischen Bibliotheken" nennen, aber ... uff – jedenfalls: so fasziniert ich auch von AI-art und ihren ästhetisch-künstlerischen, philosophischen und wirtschaftlichen Implikationen bin, so sehr bin ich mir ebenfalls sicher, dass OpenAI und Stable Diffusion und Midjourney auf einer Copyright-Zeitbombe sitzen, die nur darauf wartet, hochzugehen.

In bislang zwei Artikeln hier und hier auf piqd habe ich argumentiert, dass diese AI-Modelle auf Datensätzen trainiert wurden, die auf Webscraping basieren, das zwar unter der amerikanischen Fair Use-Regelung legal ist, deren faire Nutzung allerdings auf akademische Nutzung beschränkt ist. Die Anwendung von Fair Use für kommerzielle Produkte ist möglich, aber die Anforderungen sind sehr viel höher. Ich habe dieses Argument in der Debatte um die rechtlichen Probleme von AI-basierte Bildgeneratoren bislang leider nur selten angetroffen. Bis jetzt.

Andy Baio, prominenter Tech-Blogger, Gründer von Upcoming.org und des bekannten XOXO-Festivals in Portland und allgemeiner Netzkultur-Auskenner, hat nun einen ausführlichen Artikel über diese kommerzielle Nutzung von Daten geschrieben, die eigentlich nur im akademischen Rahmen unter Fair Use legal sind. Baio benutzt den Begriff "Data Laundering" für diesen Vorgang: analog zur Geldwäsche beschreibt er die Transformierung von illegal kopierten Datensätzen durch Verschleierung ihrer Herkunft zum Zwecke ihrer legalen Anwendung. Laut Baio ist diese Pipeline, die AI-Modelle im akademischen Rahmen unter einer Fair Use-Regelung trainiert, und dann in einem kommerziellen Produkt mündet, genau eine solche Verschleierung. 

Die Kommerzialisierung von Produkten, die auf akademischen Datensätzen trainiert wurden, entbindet Unternehmen jeglicher Verpflichtung, geistige Eigentumsrechte zu respektieren. Wie ich vor einigen Wochen bereits schrieb: Dall-E/Midjourney/Stable Diffusion sind Napster reloaded. Die beinahe perfekte Illustration dieser Problematik ist ein Ende August aufgetauchtes synthetisches Bild mit einem klar erkennbaren Wasserzeichen von Getty Images, über das ich lakonisch twitterte: "In the style of a Napster copyright lawsuit".

Wäre ich Warner Brothers und hielt die Rechte an Batman, so hätten 50 Praktikanten seit dem Erscheinen von Stable Diffusion massenhaft dunkle Ritter im Stil von Bob Kane produziert – und würde nur auf den richtigen Augenblick warten. In diesem Sinne habe ich diese Ausgabe meines Newsletters mit jeder Menge Bilder von sharp dressed Urheberrechtsanwälten illustriert, die Batman und Joker die Hände schütteln.

Have you ever danced with the devil in the pale moonlight? (The Joker in Tim Burtons Batman, 1989)

Data Laundering von FairUse-Datensätzen für kommerzielle AI-Systeme

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