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Klima und Wandel

Plädoyer für CO2-Preis statt Ordnungsrecht und Technologiestandards

Ralph Diermann
Energiejournalist

Strom, Wärme und Mobilität – das sind meine Themen. Ich arbeite seit 2008 als freier Energiejournalist u.a. für die Süddeutsche Zeitung, Spiegel Online, die Neue Zürcher Zeitung, für Riffreporter sowie für einige Fachzeitschriften.

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Ralph DiermannDienstag, 21.09.2021

Ottmar Edenhofer, Leiter des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und einer der weltweit renommiertesten Klimaökonomen, ist überzeugt: Eine CO2-Bepreisung ist das mit Abstand wirksamste Instrument für den Klimaschutz; Ordnungsrecht und Technologiestandards sollten nur punktuell flankieren. Warum das in seinen Augen so ist und vor allem: wie eine CO2-Bepreisung gestaltet sein sollte, erläutert er im Detail in einem langen Interview mit der freien Wirtschaftsjournalistin Karen Horn für die Zeitschrift „Perspektiven der Wirtschaftspolitik“.

Einige Aspekte aus dem Text:

  • Edenhofer plädiert dafür, die Einnahmen aus der heimischen CO2-Bepreisung zunächst einmal zu nutzen, um die EEG-Umlage zu finanzieren. Damit sinkt der Strompreis, was nicht nur Sektorenkoppelung und Klimaschutz dient, sondern auch sozial gerecht ist. Mittelfristig müssten die – stetig steigenden – Einnahmen über eine Pro-Kopf-Pauschale zum größten Teil an die Bürger zurückgegeben werden. Davon profitieren einkommensschwache Haushalte überproportional. Für pendelnde Mieter unsanierter Immobilien brauche es einen Ausgleich. Das muss kein Härtefallfonds sein, sinnvoll könnten auch Subventionen von Investitionen in CO2-sparende Technologien sein.
  • Technologiestandards schneiden unter verteilungspolitischen Aspekten schlechter ab als eine CO2-Bepreisung mit Pro-Kopf-Rückzahlung, weil die Mehrkosten, die höhere Standards verursachen, kostengünstigere Produkte überproportional verteuern. Konkret: Ein VW Polo wird durch höhere CO2-Vorgaben prozentual teurer als ein BMW X7. Das ist sozial gesehen kontraproduktiv – auch weil ärmere Haushalte weniger Kilometer zurücklegen, also weniger von effizienteren Motoren profitieren.
  • Die EU müsse ein zweites Emissionshandelssystem (ETS) für Verkehr und Gebäude einführen. Klimaschutz-Maßnahmen würden damit dort umgesetzt, wo sie am kostengünstigsten wirksam sind. Das ETS II solle zunächst eigenständig sein. Denn ein einheitliches System würde dazu führen, dass die Sektoren Strom und Industrie extrem belastet würden, was die Zustimmung mancher Staaten zum Green Deal der EU gefährden könnte. Sinnvoll sind auch (temporäre) Preis-Ober- und Untergrenzen. Auf mittlere Sicht müssten die Systeme aber zusammen wachsen (wofür der Markt wohl schon selbst sorgen wird).
  • Mehr Ehrlichkeit: Energie wird deutlich teurer werden – das müsse man, vor allem die Politiker, den Bürgern klar machen. Dafür, so Edenhofer, bekommen wir aber die Chance, die Klimakatastrophe abzuwenden.

Das Interview lässt sich nicht einfach wegsnacken, hier unterhalten sich zwei Wirtschaftswissenschaftler miteinander. Belohnt wird man durch eine Tiefe in der Auseinandersetzung mit der CO2-Bepreisung, die man in Publikumsmedien – naturgemäß – nicht findet.

Und dann gibt es auch noch einen langen Bonus Track: Zum Ende spricht Edenhofer - der in den Achtzigern und Neunzigern fast zehn Jahre lang Mitglied des Jesuitenordens gewesen ist - sehr kenntnisreich und detailliert darüber, warum die Vorbehalte der katholischen Kirche gegen die Moderne ein Problem für den Klimaschutz sind – und warum er optimistisch ist, dass sich hier etwas bewegen wird.

Plädoyer für CO2-Preis statt Ordnungsrecht und Technologiestandards

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