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Klima und Wandel

Negative Emissionen: Warum wir auf die Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre nicht verzichten können

Ralph Diermann
Energiejournalist

Strom, Wärme und Mobilität – das sind meine Themen. Ich arbeite seit 2008 als freier Energiejournalist u.a. für die Süddeutsche Zeitung, Spiegel Online, die Neue Zürcher Zeitung, für Riffreporter sowie für einige Fachzeitschriften.

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Ralph DiermannDienstag, 25.06.2019

Die Debatte um nötige Klimaschutz-Maßnahmen hat einen blinden Fleck: die so genannten negativen Emissionen, also die Entnahme von Kohlendioxid aus der Atmosphäre. Breite Diskussionen über mögliche Instrumente, über ihre Vor- und Nachteile? Umfassende Forschungsprojekte? Weitgehend Fehlanzeige. Diese Ignoranz ist gefährlich angesichts der gewaltigen Herausforderung, die Emissionen bis Mitte des Jahrhunderts praktisch auf Null bringen zu müssen.

Jessica Strefler vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und Oliver Geden von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) legen nun in einem Gastbeitrag für die SZ sehr plausibel dar, warum wir uns dringend intensiv mit den negativen Emissionen beschäftigen sollten. Sie stellen verschiedene Optionen vor, diskutieren deren ökologische wie ökonomische Vor- und Nachteile sowie die Realisierbarkeit und beschreiben ihr jeweiliges Potenzial. Dabei machen die Autoren deutlich, dass die Entnahme von CO2 nur das letzte Mittel sein kann – eine drastische Emissionsminderung durch weitreichende Klimaschutzmaßnahmen sei oberste Priorität.

Negative Emissionen: Warum wir auf die Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre nicht verzichten können

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Kommentare 9
  1. Dominik Lenné
    Dominik Lenné · vor fast 5 Jahre

    Mit Aufforstung schafft man nicht viel, und sie kann auch nur ein Mal durchgeführt werden - dann sind die Flächen verbraucht.
    Es sieht so aus, dass alle Pfade beschritten werden müssen, auch CCS und ähnliches.
    Der Flaschenhals ist im Moment immer noch die Akzeptanz. Greta Thunberg und Genossen haben da einiges verbessert, aber der Normaldeutsche möchte nun mal nicht von seinem Standard runter.
    Dazu kommen vertrackte gesellschaftliche Regelungsprobleme: die nötigen Investitionen - und das Klimaproblem ist hauptsächlich ein Investitionsproblem (Solar, Wind, Isolierung, Eisenbahn) - können vom ärmeren Teil der Bevölkerung nicht geleistet werden.

    1. Christoph Weigel
      Christoph Weigel · vor fast 5 Jahre

      "...auch CCS und ähnliches". ich (mikrobiologe) verfolge seit einiger zeit intensiv die arbeiten vom 'deep carbon observatory' ( https://deepcarbon.net/ ), und vermute (=informed guess), daß es noch einiger anstrengungen bedarf, CCS vernünftig und sicher einsetzen zu können. ganz kurz: es wird nach meiner kenntnis bisher davon ausgegangen, daß es im wesentlichen ein ingenieur-problem ist, geeignete gesteinsschichten zu finden. die kenntnisse aus der boden-biologie (bis in >1 km tiefe) sind alle noch sehr neu, weisen aber darauf hin, daß große mengen eingetragenes CO2 in der "deep biosphere" zu erheblichen veränderungen führen wird, deren konsequenzen bisher kaum absehbar sind.

    2. Ralph Diermann
      Ralph Diermann · vor fast 5 Jahre

      @Christoph Weigel Was könnten denn das für Veränderungen in der deep biosphere sein? Und welche Folgen könnten sie haben? (nur wenn es für Sie kein Aufwand ist, das ganz kurz zu beschreiben... - komplexes Thema, kann ich mir denken)

    3. Christoph Weigel
      Christoph Weigel · vor fast 5 Jahre

      @Ralph Diermann leider kann ich nichts wirklich handfestes beisteuern über das hinaus, was hier (https://deepcarbon.net...) nachzulesen ist. es ist halt alles noch sehr neu. ich habe auf anhieb auch nicht gefunden, ob es bereits untersuchungen gibt, die CSS auf diese problematik hin untersuchen. vielleicht sind ja jessica strefler und oliver geden da mehr "up to date"?

    4. Christoph Weigel
      Christoph Weigel · vor fast 5 Jahre · bearbeitet vor fast 5 Jahre

      @Christoph Weigel doch, hier hab ich ein aktuelles review gefunden, das ich aber noch sorgfältig durcharbeiten müßte, bevor ich "meinen senf" dazu geben könnte: https://link.springer.... (open access). soviel ich auf den ersten blick gesehen habe, sind untersuchungen zum einfluss von CSS auf die "deep biosphere" noch nicht enthalten.

      aber die veröffentlichung(en), die hinter dem folgenden zitat steckt, sollte sich zu finden lohnen: "We recently demonstrated the high reactivity of deep biota to CO2 injections (CCS), which ultimately led to the bioclogging of the injection well, and surrounding reservoir."
      - Bénédicte Ménez, University of Lyon 1, France

    5. Ralph Diermann
      Ralph Diermann · vor fast 5 Jahre

      @Christoph Weigel Super, danke

  2. Hansi Trab
    Hansi Trab · vor fast 5 Jahre · bearbeitet vor fast 5 Jahre

    Ich denke, nachhaltige Aufforstung ist mit Sicherheit unausweichlich, wichtig und richtig. Was mich richtig ärgert ist dieser Satz, der m.E. zeigt, woran sich bei den politischen Entscheidern (wohlgemerkt Wissenschaftler ausgenommen) die Motivation dafür festmachen lässt:

    "Sogenannte "negative Emissionen" sind zum Erreichen der angestrebten Klimaneutralität notwendig, weil manche Emissionsquellen mit vernünftigem Aufwand nicht vollständig eliminiert werden können, etwa Methan und Lachgas aus der Landwirtschaft"

    Das goldene Kalb Industrielle Landwirtschaft ist also mal wieder unantastbar. Es gilt gesetzt als alternativlos, dass man anderswo nach Lösungen zu suchen habe. Es macht einfach so unglaublich wütend, weil gerade hier durch Strukturänderung die größsten Substitions- und Komplementäreffekte für Mensch und Umwelt zu erwarten wären.

    1. Ralph Diermann
      Ralph Diermann · vor fast 5 Jahre

      Ist denn klimaneutrale Landwirtschaft überhaupt möglich? Auch Rinder aus ökologischer Haltung emittieren Methan. Ernstgemeinte Frage, ich kenne mich da nicht aus.

    2. Hansi Trab
      Hansi Trab · vor fast 5 Jahre

      @Ralph Diermann Nein, natürlich nicht, das ist mir schon klar. Aber es wäre deutlich weniger. Mir ist einfach nur die Lapidarität aufgestoßen mit der dadurch von dieser Baustelle abgelenkt wird. Das war auch nicht gegen die Autoren gemeint, die ja im Bezug auf Stahlindustrie und Luftverkehr auch warnen, dass "negative Emissionen" diesen Industrien nicht als Ausflucht dienen dürfen. Ich habe es jedenfalls so wahrgenommen, dass die Landwirtschaft eben wieder außen vor gelassen wird. Vielleicht habe ich auch einfach zu viel hineingelesen und zu schnell geschnappt.

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