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Klima und Wandel

Klimaschutz: Warum Fleisch aus dem Labor eher keine Lösung ist

Ralph Diermann
Energiejournalist

Strom, Wärme und Mobilität – das sind meine Themen. Ich arbeite seit 2008 als freier Energiejournalist u.a. für die Süddeutsche Zeitung, Spiegel Online, die Neue Zürcher Zeitung, für Riffreporter sowie für einige Fachzeitschriften.

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Ralph DiermannDienstag, 23.03.2021

Viele Menschen verstehen Fleisch immer noch als eine Art Grundnahrungsmittel, wie eine Statistik des bundesweit tätigen Kantinenbetreibers Apetito zeigt: Die Currywurst ist, schon seit Jahrzehnten, das meistverkaufte Gericht des Unternehmens; auf den Plätzen Zwei und Vier folgen Spaghetti Bolognese und Schnitzel. Der Fleischkonsum ist in Deutschland in den vergangenen Jahren nur minimal zurückgegangen – obwohl sich doch mittlerweile herumgesprochen haben sollte, dass die Aufzucht von Tieren enorm zur Erderwärmung beiträgt. Knapp 15 Prozent der globalen Treibhausgas-Emissionen stammen laut der UN-Landwirtschaftsorganisation FAO aus der Viehhaltung.

Kunstfleisch aus Soja, Erbsenprotein oder Weizenkleber ist da nur begrenzt eine Alternative. Sicher für Burger Patties oder Chicken Nuggets – ein leckerer Burgunderbraten oder ein Rib-Eye-Steak allerdings lässt sich aus pflanzlichen Ausgangsstoffen nicht zaubern. Daher ruhen die Hoffnungen vieler klimabewusster Karnivoren auf Fleisch, das im Labor gezüchtet wird. Eine Reihe von Forschungsinstituten und Start-ups arbeitet daran.

Wie weit sind sie? Und: Ist das Laborfleisch wirklich die Lösung? Diesen und weiteren Fragen ist jetzt Judith Blage in einem langen Stück für das Wissenschafts-Ressort der Süddeutschen Zeitung nachgegangen. Wann es den Tafelspitz aus der Petrischale zu kaufen geben wird, ist noch völlig unklar. Denn die Massenproduktion von Laborfleisch ist kompliziert – und alles andere als unproblematisch, wie die Autorin sehr anschaulich beschreibt. Da ist zum Beispiel die Nährlösung, in der das Gewebe heranwächst: Bislang wird dafür Kälberserum verwendet, das aus dem Blut ungeborener Kälber gewonnen wird (wobei Forscher daran arbeiten, alternativ pflanzliche Stoffe dafür zu verwenden). Zudem ist sehr viel Energie notwendig, um Kunstfleisch zu produzieren.

Ob Fleisch aus dem Labor aus Klimasicht überlegen ist, lässt sich nicht eindeutig sagen – Studien kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Die Welternährung lässt sich auf diesem Wege aber ohnehin nicht sichern, da in den Nährlösungen sehr viele Kalorien aus Soja und Getreide stecken. Silvia Woll vom Karlsruher Institut für Technologie:

„Es muss also immer mehr Energie in Fleisch hineingesteckt werden als wir herausbekommen – ob nun aus dem Reaktor oder dem lebenden Tier.“

Sollten wir also alle zu Veganern werden? Eine Welt ganz ohne Tierhaltung ist auch keine Lösung, betont Judith Blage. Denn in vielen Regionen der Welt sichert Vieh die Ernährung – auf zwei Dritteln der weltweit für die Landwirtschaft genutzten Fläche ist gar kein Ackerbau möglich. Die Autorin schreibt:

„Hier kann nur das Gras genutzt werden, das Menschen nicht verdauen können, Ziegen und Kühe aber schon. Deren Milch und Fleisch ernährt Menschen, wo sonst nichts wächst.

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