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Medien und Gesellschaft

Wie Journalismus der Demokratie schadet

Paulina Fröhlich
Programmleitung "Zukunft der Demokratie" bei Das Progressive Zentrum, ehrenamtlich bei Kleiner Fünf
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Paulina FröhlichSamstag, 05.01.2019

Kate Myers erläutert, weshalb ein problemorientierter Journalismus der Demokratie schadet. Journalismus muss tiefgründig erklären und Lösungen aufweisen, damit er motiviert und nicht ohnmächtig macht.



Journalismus versteht sich klassischerweise als Verteidiger der Demokratie. Wird über einen Protest berichtet, so kommen ggf. Demonstrant*innen zu Wort. Dagegen abgewogen werden die Argumente der Gegenseite oder die entstandenen Schäden des Protests. Selten jedoch liegt der Fokus auf dem tatsächlichen Grund des Protests und den dahinter liegenden Bedingungen.

Was einen Neuigkeitswert besitzt, worüber berichtet wird, das entscheiden in erster Linie weiße, privilegierte Menschen. Somit steht das politische Tagesgeschehen aus Washington häufiger auf dem Plan des US-amerikanischen Journalismus, als die alltäglichen Herausforderungen ökonomisch benachteiligter Menschen oder derer mit Migrationsgeschichte.

It may be easier to invest in coverage of the White House, especially when it brings ratings, but I would contend it doesn’t actually give people the information they need to participate in a democracy.

Myers versteht es als demokratische Aufgabe des Journalismus, die Systeme aufzudecken und zu erklären, die hinter den unbequemen Geschichten liegen. Und darüber hinaus aufzuzeigen, was die Bevölkerung tun kann, um dieses System demokratisch zum Besseren zu verändern. Sie gibt ein Beispiel: Es gab viel Berichterstattung über die hohe Sterblichkeit bei afroamerikanischen Kindern. Es wurde herausgefunden, dass es am hohen Stress der afroamerikanischen Mütter während und nach der Schwangerschaft liegt. Dann wurde herausgefunden, dass der Stress durch Rassismuserfahrungen ausgelöst wird.

Immer tiefer einem Problem auf den Grund zu gehen, um letztendlich lösungsorientiert zu schreiben, sei der Dienst, den Journalismus zu leisten hat. Zeigt er nur oberflächlich viele Probleme auf, hinterlässt er ohnmächtig und hilflos, schadet er der Demokratie.

Wie Journalismus der Demokratie schadet

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Kommentare 2
  1. Frederik Fischer
    Frederik Fischer · vor 5 Jahren

    Ich stimme der These zu und habe doch das Gefühl, dass im letzten Jahr etwas Größeres kaputt gegangen ist im Verhältnis Journalismus-LeserInnen-Demokratie. Wenn ich nur darauf käme. Die Herausforderungen sind ja alle nicht neu. Vielleicht ist es auch genau das? Seit Jahren drehen wir uns im Kreis, ohne wirklich weiter zu kommen. Klingt aber nicht wirklich befriedigend....Bin da für jeden Erklärungsansatz dankbar.
    Im Kleinen hätte ich aber schon mal einen ganz praktischen Vorschlag: An Themen dranbleiben. Wenn eine Redaktion wie die Süddeutsche sich jedes halbe Jahr eine Reihe von Themen aussucht, an denen sie unabhängig von den tagesaktuellen Aufregerthemen dranbleibt, würde das die Wirkung des Journalismus verändern. Ohne solche Strategien werden wir mit großer Wahrscheinlich merken, dass die berechenbare Kurzatmigkeit von Redaktionen bewusst ausgenutzt wird, um das Agenda Setting zu beeinflussen, bzw. von ungeliebten Themen abzulenken.

  2. Uwe Baltner
    Uwe Baltner · vor 5 Jahren

    Mit Blick auf den Fall Relotius und mögliche Schlussfolgerungen lässt sich auch dieser Beitrag als Aufruf deuten, der journalistischen Recherche den Vorzug zu geben vor der auf rein emotionaler Ebene Anteilnahme weckenden Reportage. Oder hier zumindest eine klare Verknüpfung herzustellen. Neben der Recherche scheint mir eine klare, transparent kommunizierte Haltung der Redaktion und des einzelnen Redakteurs notwendig, um dem beliebig aufrufbaren Fake-News-Vorwurf zu begegnen. Journalismus als faktenbasierte Einordnung, Gewichtung und Aufklärung – es wäre schön, wenn es 2019 in diese Richtung ginge. Fraglich ist, ob Verlagsangebote von der Jagd nach Klicks abzubringen sind, die einer an Hintergründen orientierten Berichterstattung diametral entgegen steht.

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