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Klima und Wandel

Zu wenig Klimaschutz für die Paris-Ziele

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
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Nick ReimerMittwoch, 09.12.2020

Fünf Jahre ist es her, dass die Welt neue Hoffnung für den Klimaschutz schöpfte: Auf der Klimakonferenz COP 21 wurde am 12. Dezember 2015 das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet. Das Abkommen sieht vor, die Erderwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts deutlich unter zwei Grad zu halten, wenn möglich sogar in der Nähe von 1,5 Grad mehr.

Leider ist von der Hoffnung nicht sehr viel übrig geblieben: Einerseits ist das Paris-Protokoll nach wie vor eine leere Hülle, die Paragraphen sind reine Absichtserklärungen (hierzu gibt es einen nachträglich eingereichten Kommentar - siehe unten!!). Ursprünglich war geplant, dass die diesjährige Klimakonferenz COP 26 endlich die Spielregeln für das neue Klimaschutzabkommen aufstellt. Doch wegen der Corona-Pandemie konnte die internationale Klimadiplomatie nicht reisen und den Gipfel vorbereiten – er wurde auf kommendes Jahr verschoben. Andererseits sind die weltweiten Treibhausgasemissionen seit dem Jahr 2015 immer weiter gestiegen – auf eine Atmosphärenkonzentration von 410 ppm (Teilchen pro Million Teilchen). So hoch war diese in den vergangenen 100.000 Jahren nicht.

Die UNO hat an diesem Mittwoch Bilanz gezogen: Der sogenannte "Emissions-Gap-Report" gibt jedes Jahr darüber Auskunft, ob die Anstrengungen der Länder ausreichen, das Zwei-Grad-Limit des Pariser Klimaabkommens einzuhalten. Bislang war das in den vergangenen Jahren nie der Fall, und auch für 2020 gibt die UNO keine Entwarnung: Der Anstieg der Emissionen hat sich in den Industriestaaten zwar verlangsamt. Doch diese Lücke wird durch das Wachstum in den Entwicklungs- und Schwellenländern mehr als kompensiert. Der größte Teil der Emissionen – etwa 55 Prozent – entfällt derzeit auf China, die USA, die Europäische Union sowie Indien. In der Klimadiplomatie sind Indien und China Entwicklungsländer.

Immerhin 126 Staaten kündigten bisher an, ihre Klimaziele nachbessern zu wollen. Wenn diese Langfristziele wirklich eingehalten werden, würde die Welt gerade noch so an dem Parisziel vorbeischrammen: Klimaexperten von den Thinktanks Climate Analytics und New Climate Institute haben errechnet, dass sich das Erdklima bis Ende des Jahrhunderts im günstigsten Fall durchschnittlich "nur" um 2,1 Grad erwärmt. Bleibt es bei der aktuellen Politik werden es durchschnittlich 2,9 Grad mehr.

Die EU könnte morgen mit einer Zielverschärfung für neue Hoffnung sorgen. Auf ihrem Gipfel steht auch eine Verschärfung des Klimaziel auf der Tagesordnung – minus 55 Prozent bis 2030 gegenüber 1990. Sogar die Industrie ist dafür. Oder erklärt immerhin, dafür zu sein.

Zu wenig Klimaschutz für die Paris-Ziele

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Kommentare 1
  1. Nick Reimer
    Nick Reimer · vor mehr als 3 Jahre

    Ein von mir sehr geschätzer Kollege merkte an, dass das Paris-Abkommen ein völkerrechtlich verbindliches Abkommen ist. Zitat "Auch wenn das alles schwammig ist, ist es doch deutlich mehr als reine Absichtserklärungen, wenn sich die EU und Deutschland und all die anderen rechtlich binden." Da hat er Recht, insofern ist meine Formulierung "Absichtserklärung" falsch! Um ein Bild zu benutzen: In Paris wurde beschlossen, Fußball (oder so) zu spielen. Die Spielregeln aber, stehen noch nicht fest.

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