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Klima und Wandel

Wie uns der Klimawandel neue Krankheiten bringt

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
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Nick ReimerFreitag, 12.08.2022

Bereits jetzt hat die Klimaerhitzung mehr als die Hälfte aller bekannten Krankheiten häufiger gemacht: Eine Studie untersuchte 375 Infektionskrankheiten, für die ein Befall des Menschen dokumentiert ist -  218 von ihnen wurden bereits durch Klimarisiken verschlimmert. Erwärmung, Überschwemmungen, Dürren oder Hitze - die Folgen der Klimaerhitzung fördern die Vermehrung und Ausbreitung der Erreger und ihrer tierischen Überträger, wie die Forschenden im Fachjournal "Nature Climate Change" berichten. Im Deutschlandfunk hat der Virologe Jan Felix Drexler, die Situation bewertet:

"Wir sehen, dass die Voraussetzungen für bestimmte Infektionskrankheiten, die wir bislang nur aus den Tropen kennen, auch in Deutschland immer besser werden."

Beispielsweise gab es in Leipzig und Berlin in den letzten Wochen immer wieder Fälle von West-Nil-Fieber, übertragen durch neue Mückenarten, die in Deutschland heimisch wurden - etwa die Gelbfiebermücke oder die Asiatische Tigermücke, die weltweit jedes Jahr schätzungsweise 800.000 Menschen so infizieren, dass sie daran sterben. Weil es bisher keine spezifischen Medikamente oder Impfstoffe für menschliche Patienten gibt, ist die beste Maßnahme gegen eine West-Nil-Virus-Infektion der Mückenschutz. Mittlerweile wurde in Jena eine Population der Asiatischen Tigermücke registriert, die die Winter überlebt, sich stabil entwickelt - und weiter nach Norden verbreitet.

Für Zecken ist die Situation in Deutschland mittlerweile so günstig, dass sie Fleckfieber übertragen können. Außerdem übertragen Zecken Borelien, können zu Frühsommer-Meningoenzephalitis führen, eine Gehirn-, Hirnhaut- oder Rückenmarksentzündung. Das Robert-Koch-Institut hatte zuletzt das Emsland als Risiko-Gebiet eingestuft, gefährlich ist es hauptsächlich südlich einer gedachten Linie vom Saarland über Südhessen und Südthüringen bis in die Lausitz

Ein drittes Beispiel: In der sich erhitzenden Ostsee und anderen Gewässern vermehren sich zunehmend wärmeliebende Keime wie der Cholera-Erreger. Der der Virologe Jan Felix Drexler:

"Wir werden sehr viel lernen müssen, von jenen Ländern, die diese Krankheiten schon lange mehr oder weniger erfolgreich bekämpfen."

Eine besondere, noch kaum erforschte Bedrohung sind laut der Studie Krankheitserreger, die sich derzeit noch in den dauerhaft gefrorenen Böden des arktischen Permafrosts verbergen. Taut der Boden auf, werden nicht nur Milliarden Tonnen Treibhausgase frei, sondern auch sogenannte Superviren. 2014 gruben französische Forscher einen Riesenvirus aus, der zuvor 30.000 Jahre im Eis überdauert hatte.

"Sonne weckt tödliche Bakterien im Permafrost", lautete im Sommer 2016 eine Zeitungsschlagzeile. Damals war es im Nordwesten Sibiriens ungewöhnlich warm, die Temperaturen kletterten am Polarkreis im Juni und Juli auf bis zu 35 Grad Celsius. Plötzlich erkrankten Menschen an Milzbrand, einer hochansteckenden Krankheit, die seit 1941 in Sibirien als ausgerottet galt. Russische Experten gehen davon aus, dass Sporen des Bacillus anthracis jahrzehntelang gefroren in vergrabenen Kadavern überlebten, nun aber von den ungewöhnlich hohen Temperaturen wieder zum Leben erweckt wurden. Eine Epidemie konnte 2016 verhindert werden, weil die dünn besiedelte Region schnell abgeriegelt und mehr als 40.000 Rentiere geimpft wurden und es so gelang, den Übertragungsweg zu kappen.

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