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Klima und Wandel

Warum in der Windkraft Flaute herrscht

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
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Nick ReimerMittwoch, 11.09.2019

Es ist grotesk: Alles redet über den Klimaschutz, aber es werden kaum noch Windräder gebaut. Im ersten Halbjahr kamen hierzulande lediglich 86 Anlagen neu ans Netz. Im Vergleich zum bereits schwachen Vorjahr war dies ein Rückgang von 82 Prozent. In Schleswig-Holstein, Wiege der Windkraft, wird der Ausbau seit Jahren durch ein Moratorium ausgebremst: 5 Megawatt Zubau, also 3 oder 4 neue Windräder. Baden-Württemberg – mit grüner Landesregierung: 3 Megawatt Zubau. Bayern mit der 10H-Regelung, die quasi jetzt auch für NRW eingeführt wurde: Null Zubau.

Dabei wird immer mehr Ökostrom gebraucht, neuerdings sollen auch die Elektro-Roller Windkraft "tanken". Warum es solch einen eklatanten Widerspruch zwischen Notwendigkeit und Realität gibt, lässt sich gut auf der Windmesse begutachten, die gestern Abend in Husum begann. Marcus Hrach, Geschäftsführer des Bundesverbandes Windenergie: "Im Land bräuchten wir jährlich 230 neue Anlagen, damit das politische Ziel von 10 Gigawatt Strom bis 2025 erreicht wird".

Die Branche könnte liefern, wird aber von Politik und Realität ausgebremst: Überlastete Behörden brauchen viel Zeit für die Genehmigungsverfahren, es gibt bundesweit unterschiedliche Abstandsregeln, der Norden ist seit 2017 "Netzausbaugebiet" – was praktisch bedeutet, dass hier die Windkraft beschränkt wird. Dazu kommt der örtliche Protest, den die CDU für noch mehr Restriktion nutzen möchte. Der Branche droht das, was einst die Solarwirtschaft überrollte – ein komplettes Schreddern. 2016 arbeiteten 133.800 Menschen in der Branche, die Zahl sank bis Ende 2017 auf 112.100.

Dabei geht es auch anders: In Schleswig-Holstein sind viele Menschen an "Bürgerwindparks" beteiligt, hier gibt es vergleichsweise wenig Protest. Im Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog, einem durch Deichbau gewonnenem Marschland vor Sylt, heizen die Einwohner mit Windstrom. Schleswig-Holstein produziert 150 Prozent seines Strombedarfs mit Windanlagen, könnte also exportieren.

Allein die Leitungen fehlen.

Warum in der Windkraft Flaute herrscht

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Kommentare 2
  1. Du Irrelevant
    Du Irrelevant · vor mehr als 4 Jahre

    Wichtiges Thema, allerdings ist es nicht ganz so einfach!
    Persönlich habe ich mitbekommen wie in einem Wald (auch Nutzwald, jedoch mit gewisser Artenvielfalt, kein "Holzacker") über ~15 Windräder gebaut werden sollen. Windprognose: eher mäßig. Dafür sollen mehrere Kilometer Zufahrtstraße (11m breit!) und um jeden Standort 50m Radius gerodet werden. Für den Bau müssten über 1000 Fahrten (habe die genaue Zahl vergessen) mit schweren Lkws durch 2 kleine Dörfer gemacht werden.
    Solche Projekte führen dazu, dass Menschen, die eigentlich für die Energienwende sind/waren, plötzlich keinen Sinn mehr darin sehen!

    1. Nick Reimer
      Nick Reimer · vor mehr als 4 Jahre

      Keine Frage: Natürlich gibt es auch unsinnige Projekte. Von denen würde es aber garantiert weniger geben, wenn die "sinnigen" Projekte nicht so viele Schwierigkeiten hätten!

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