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Klima und Wandel

Putin den Gashahn zudrehen? Nahezu unmöglich. Obwohl...

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
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Nick ReimerFreitag, 08.04.2022

"Wir können damit rechnen, dass die russische Wirtschaft durch ein [Erdgas-]Embargo sehr leiden wird, dass sich manche hier überlegen werden, dass es für das Land besser wäre, den Krieg zu beenden", sagt der Öl- und Gasmarkt-Analyst Michail Krutichin, der seine Arbeit in Moskau verrichtet Und weiter sagt der ehemalige Journalist:

"Die Aufgabe jetzt ist vor allem: die Wirtschaft Russlands so weit zu schwächen, dass Russland keine Bedrohung mehr für die zivilisierte Welt darstellt. Man muss dem Drachen die Zähne ziehen."

Die unselige Gasfrage: Politiker wie Norbert Röttgen (CDU) fordern schon seit Wochen, Putin den Gashahn zuzudrehen. Dabei ist das gar nicht so einfach, wie die Recherche des geschätzten Kollegen Berward Janzing zeigen: Die langfristigen Lieferverträge beinhalten in der Regel nämlich Klauseln, aufgrund derer die Käufer des Erdgases verpflichtet sind, eine Mindestmenge auch dann zu bezahlen, wenn sie diese gar nicht abnehmen. Ein Boykott also, ohne Putins Kriegskasse zu boykottieren. Dieser Abnahme-Pflichtanteil sei in der Regel sogar hoch: "Bei den langfristigen Gasverträgen sind sogenannte Take-or-Pay-Klauseln üblich" sagt Thekla von Bülow vom Beratungsunternehmen Aurora Energy Research in Berlin. "Dabei werden bis zu 80 Prozent der maximalen Liefermenge als Mindestabnahme fixiert, die der Kunde auf jeden Fall bezahlen muss – egal, ob er sie abnimmt oder nicht." Zwar sind die einzelnen Importverträge nicht öffentlich zugänglich, doch in der Branche insgesamt sind das die üblichen Konstellationen.

Wir kommen aus der Nummer also so schnell nicht wieder heraus - außer wir würden vertragsbrüchig. Das könnte unter Umständen keine gute Idee sein, denn der Vertragsnehmer auf der anderen Seite besitzt Atombomben - und wir wünschen uns ja auch, dass sich Putins Russland an die Verträge hält, beispielsweise an solche, die den Einsatz bestimmter Waffen reglementieren.

Zudem sind die Alternativen nicht sehr attraktiv: Flüssigerdgas von arabischen Despoten oder aus den USA sind klimaschädlicher als russisches Erdgas, und Fraking hierzulande auch keine gute Lösung. Helfen immerhin könnte der Umstieg auf gaslose Technologien, im Wärmebereich etwa die Wärmepumpe. Daran erkennt man: Klimaschutz ist auch der Kampf gegen Despoten. Klimaschutz ist auch der Kampf gegen Erpressung und Krieg. Um noch einmal den Analysten Michail Krutichin zu zitieren:

"Europa sollte nicht vergessen, dass Russland sein Gas nicht nur als Einnahmequelle sieht, sondern auch gern als politisches Mittel zur Erpressung einsetzt. Das hat Russland seit 2005 bereits mehrfach unter Beweis gestellt. Für Russland ist Gas immer Politik."

Putin den Gashahn zudrehen? Nahezu unmöglich. Obwohl...

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