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Klima und Wandel

Das Drama in der Arktis – und was es für unser Leben bedeutet

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
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Nick ReimerDienstag, 21.07.2020

Er gilt als das Symbolbild der Klimakatastrophe: der Ursus maritimus. Eisbären in freier Wildbahn werden wegen der Erderwärmung bis 2100 ausgestorben sein. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität Toronto: Die Fleischfresser finden wegen des Verschwindens ihres Lebensraums immer weniger Nahrung. Und das erzeugt einen Teufelskreis: hungrige, entkräftete Tiere haben immer weniger Erfolg bei der Jagd. Mit dem Schrumpfen des Eises am Nordpol verkleinere sich das Zeitfenster, das den Bären für die Robbenjagd bleibt. Mitautor Steven Amstrup von der NGO Polar Bears International erklärte:

"Für die Bären verlängert sich die Zeit ohne Nahrung, bevor das Eis wieder zufriert und sie sich erneut auf die Jagd machen können."

In diesem Jahr ist die Situation rund um den Nordpol besonders dramatisch: Nach Erhebung des US-Forschungsinstitut "National Snow and Ice Data Center" hat sich das Eis derzeit so weit zurückgezogen wie noch nie zu dieser Jahreszeit seit Beginn meteorologischer Aufzeichnungen. Demnach waren rund um den Nordpol am 15. Juli 2020 nur noch 7,51 Millionen Quadratkilometer mit Eis bedeckt – 330.000 Quadratkilometer weniger im Vergleich zum bisherigen Rekordtief vor neun Jahren. 330.000 – das entspricht fast der Fläche Deutschlands. Experten machen unter anderem die lang anhaltende Hitzewelle in Sibirien für den starken Rückgang verantwortlich.

Nun könnte man meinen: Was juckt mich der Eisbär? Leider aber macht sich das tauende Arktiseis auch in unserem Leben stark bemerkbar: Es beeinflusst unser Wetter. Wenn die Arktis immer wärmer wird, sinkt die Temperaturdifferenz zum Äquator und damit auch die Kraft, die den Jetstream antreibt – den "Stahlstrom", ein Höhenwind auf der Nordhalbkugel im oberen Bereich der Troposphäre, der unser Wetter bestimmt. Verliert dieser Höhenwind an Kraft, kommt es zu Wetteranomalien. 

So wie im Sommer 2010 in Pakistan und Russland: Wochenlang hielt sich ein Regengebiet auf der einen, ein Hitzegebiet auf der anderen Seite, der Höhenwind trieb sie einfach nicht vom Fleck. So wie die Kältewelle 2018 in Nordamerika: Der Jetstream wirbelte Hoch- und Tiefdruckgebiete nicht wie gewohnt über den Kontinent , weshalb der Osten bis hinunter nach New Orleans wochenlang unter polarer Kaltluft litt. Oder so, wie im Hitzesommer 2018 in Mitteleuropa: Eingekeilt zwischen zwei Tiefdruckgebieten brachte ein Hoch wochenlang heiße und trockene Luft, der Jetstream vermochte nicht, das eingekeilte Hochdruckgebiet zu befreien und weiter zu schieben; eine sogenannte Omega-Wetterlage.

Sinkt die Eisbedeckung in der Arktis immer weiter, werden Extremwetter in unseren Breiten immer häufiger.

Das Drama in der Arktis – und was es für unser Leben bedeutet

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