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Klima und Wandel

Antarktis: So wenig Meereis wie derzeit schwamm nie

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
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Nick ReimerSonntag, 12.02.2023

Während wir auf den Höhepunkt des Winters auf der Nordhalbkugel zusteuern, steht im Süden der Sommerhöhepunkt bevor. Und zwar ein historischer: Anfang Februar 2023 waren nur noch 2,2 Millionen Quadratkilometer des Südozeans von Meereis bedeckt – ein so geringer Wert wurde im Südsommer seit Beginn der Satellitenmessung noch nie dokumentiert. Das teilte das Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven mit. Der Forschungs-Eisbrecher "Polarstern" berichtete demnach von nahezu eisfreien Verhältnissen auf der antarktischen Bellingshausensee, wo ein Expeditionsteam gerade Informationen über vergangene Eis- und Warmzeiten sammelt.

Ähnlich wie im Nordpolarmeer schwankt die Ausdehnung des Meereises rund um den antarktischen Kontinent im Jahresverlauf, schon in den letzten Jahren zeichnete sich eine beschleunigte Schmelze ab. Anders als rund um den Nordpol ist das antarktische Meereis aber insgesamt dünner, weshalb es an einigen Stellen im Sommer komplett abtaut, wächst dann aber in den sehr kalten Wintern schnell wieder nach.

Die Meereisbedeckung gilt wegen des Albedo-Effektes als eines dieser Kippelemente: Wenn immer weniger Eis auf dem Ozean schwimmt, sinkt der Albedo-Effekt immer weiter, also die Rückstrahlfähigkeit der Oberfläche. Man kann das gut mit einem Spiegel illustrieren: Helles Meereis wirft sehr viel Energie in den Weltraum zurück. Fehlt es, dringt die Sonnenenergie in den dunkleren Ozean ein. Im antarktischen Sommer scheint die Sonne 24 Stunden am Tag. Das Wasser heizt sich immer weiter auf und das noch schwimmende Eis auf dem Ozean schmilzt noch schneller. Weshalb dann wieder ein Teufelskreis entsteht.

Vor einem Jahr schrumpfte die Meereisfläche in der Antarktis auf ein Rekordminimum von nur noch 2,27 Millionen Quadratkilometer. Doch in diesem Jahr hat sich die Meereisfläche noch einmal verringert: Der Höhepunkt der antarktischen Meereisschmelze wird in der zweiten Februarhälfte erwartet, Experten wie der Meereisphysiker Christian Haas vom Alfred-Wegener-Institut befürchten einen neuen Negativrekord:

"Die rasante Abnahme des Meereises in den letzten sechs Jahren ist sehr erstaunlich, weil sich die Eisbedeckung in den fünfunddreißig Jahren davor kaum verändert hatte. Es ist unklar, ob dies der Anfang vom schnellen Ende von sommerlichem Meereis in der Antarktis ist, oder ob es sich nur um eine neue Phase mit geringerer, aber weiterhin stabiler Meereisbedeckung im Sommer handelt."

Gefährlich ist die Entwicklung vor allem für Städte wie Hamburg, Rostock, Bremen, London, New York oder Bangkok: Wenn die Wissenschaft Recht hat, steigt der Meeresspiegel schon jetzt um mindestens zwei Meter. Kollabieren das west- oder ostantarktische Eisschelf, könnten es aber auch 50 Meter und mehr werden.

Antarktis: So wenig Meereis wie derzeit schwamm nie

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