Als ich die ersten Zeilen las, konnte ich es zuerst nicht glauben: Eine Bürgermeisterin verlässt das (Home)Office, um wieder in ihrem alten Beruf als Krankenschwester zu arbeiten? Genau das ist vor einigen Tagen in der indischen Metropole Mumbai geschehen. Die 56-jährige Kishori Pednekar warf sich in die weiße Unform. Das war zwar wahrscheinlich eher ein kurzzeitiger Wechsel, dennoch ein wichtiger, denn gerade trifft es immer mehr helfende Hände an der vordersten Front, die sich mit dem (neuen) Coronavirus infizieren: Aus dem Gesundheitssektor, wie im öffentlichen Dienst und der Polizei. Dementsprechend ist die Moral angeschlagen. Und genau hier kommt Pednekar: 

“I have offered my services to Nair hospital if they require someone to take up the night shift. That way, I will balance my responsibilities as the Mayor and a nurse. We have that strength. With all our warriors are working so hard, how can I stay back? Even the chief minister (CM) is going about his responsibilities.” 

Ein starkes Zeichen von ihr, gerade um die Schwestern zu motivieren – denn wie wir nicht schon seit der Krise wissen, ist Pflege oft weißlich und an diesem Punkt werden die Schwestern in Mumbai gewürdigt. In Nordirland gibt es ein ähnliches Beispiel, wo seit Anfang April die Abgeordnete Kathryn Owen, 42, wieder als Krankenschwester arbeitet. (Es gibt aber auch männliche Kollegen, die zu ihren alten Berufen im Gesundheitsbereich zurückkehren, darunter ist der irische Premier, der einmal in der Woche als Arzt eine Krankenhausschicht übernimmt.) 

Persönlich erwarte ich einen solchen Schritt keinesfalls, gerade die Politik ist Arbeit genug und zudem nicht von Personen, die über 50 Jahre alt sind, aber in Krisenzeiten können diese AmtsträgerInnen eventuell an entschiedenen Stellen durch ihre Position etwas verändern, Leben retten und zugleich Vorbild sein.