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Liebe, Sex und Wir

Glamour und künstlich helle Haut in Bollywood

Natalie Mayroth
Journalistin & Kulturwissenschaftlerin
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Natalie MayrothMittwoch, 22.07.2020
Vor nicht allzu langer Zeit wurde trotz der Pandemie, die Indien noch ziemlich im Griff hat und die die Filmindustrie um Bollywood Monate zum Erliegen brachte und jetzt nur zaghaft anlaufen lässt, eine wichtige Debatte angestoßen: Weiß-sein (in der indischen Filmszene). Denn Indien ist keine Ausnahme unter den asiatischen Ländern, in denen „helle Haut" leider oft oder gerade in jüngster Zeit als Schönheitsideal propagiert wird. Dabei können InderInnen – je nach Herkunft – nicht nur sehr unterschiedlich aussehen, sondern auch ganz natürlich heller oder dunkler sein. Doch das wird nicht immer von allen so öffentlich anerkannt. Manche hingegen leben Diskriminierung sehr offen aus. Das „Kompliment", dass ich schön sei, weil ich weiß bin, verdeutlicht vielleicht diese Absurdität. Auch in Bollywood gibt es zum Teil eine ähnlich verzehrte Sichtweise. 

Bollywood has witnessed considerable liberalisation in recent years. But while taboos such as same-sex relationships have been relegated to a past in which stars hid behind a rose bush to steal a kiss, the industry’s determination to cling to colourism – prejudice against people of your own race on the basis of skin colour – has become a cause of anger and dismay. “The Indian Hindu caste system is part of the problem of colourism in India and was exploited under colonialism. These power relations are still seen in Bollywood today,” said Dr Rajinder Dudrah, author of The Bollywood Reader.

Ein prominentes Beispiel stellt die Schauspielerin Priyanka Chopra Jonas (auf dem Titelbild die Zweite von rechts) dar, die eine Kontroverse auslöste, als sie sich für die Black-Lives-Matter-Bewegung online stark machen wollte, doch auf Kritik stieß, dass sie selbst Teil des Problems ist, wenn sie Werbung für Bleichcremes macht. Übrigens ist es schwer, in Indien nicht versehentlich ein Töpfchen mit Feuchtigkeitscreme zu kaufen, die nicht verspricht, weiß(er) zu machen oder einen extrem hohen Lichtschutzfaktor hat (ok, Hautkrebs ist ein Problem). Aus Sri Lanka gab es nun auch Widerstand von einer Lifestyle-Reporterin, die öffentlich erklärte, dass sie nicht über Bleichcremes schreiben werde, auch wenn sie ihr kostenlos zugeschickt wurden.

Glamour und künstlich helle Haut in Bollywood

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Kommentare 5
  1. Theresa Bäuerlein
    Theresa Bäuerlein · vor mehr als 3 Jahre

    Ich stelle mir eine ganz naive Frage: Ist Colorism in Indien ein größeres Problem als in anderen nicht-westlichen Ländern? Und wenn ja, woran liegt das? Der ansonsten sehr interessante Artikel beantwortet diese Frage nicht.

    1. Natalie Mayroth
      Natalie Mayroth · vor mehr als 3 Jahre

      Hi!
      Ob es ein größeres Problem als in China oder Korea ist, kann ich nicht beurteilen. Hier hat das einerseits mit einem 'Colonial Hangover' zu tun, andereits mit dem Kastenwesen. Wer schwerere Arbeit draußen macht oder als Indigende fast nur draußen lebt, hat dunklere Haut, als jemand der in einem Büro, früher Tempel etc. seine Arbeit verrichtet, aber dazu kommt, dass vers. Ethnien innerhalb Indiens unterscheidlich aussehen... (In Nordosten Indiens sehen einige BewöhnerInnen für uns Westler eher 'asiastisch' aus als 'indisch' und werden leider deshalb auch diskriminiert.) Generell habe ich oft bemerkt: desto weiter im Süden, desto dunkler die Haut, was aber nicht immer ganz aufgeht.

    2. Natalie Mayroth
      Natalie Mayroth · vor mehr als 3 Jahre

      @Natalie Mayroth Ist war Wiki, aber hat weitere Referenzen: https://en.wikipedia.o...

      "The legacies of European colonialism in India and Pakistan also influence the modern relations between light skin and power. Multiple studies find that preferences for lighter skin in India were historically linked to both the caste system and Persian, Mughal and British rule. Colorism in India has been fueled due to events under British colonial rule, where British officials consistently demeaned dark-skinned Indians and favored light-skinned Indians for jobs over dark-skinned Indians. As a result of nearly two hundred years of British colonial influence, remnants of the British tactics that exacerbated colorism still remain in Indian society. Other forms of colorism in India can be seen in the cosmetic industry, where "fairness" creams meant to lighten skin are popular, and in the Bollywood industry, where the majority of actors and actresses hired are light-skinned, and actresses are often photoshopped to look lighter. This subject is discussed in the 2019 film Bala.

      In the state of Maharashtra, a group of young tribal girls trained to be flight crew through a government scholarship program that aimed to empower women; however, the program seems to have actually disempowered darker skinned women. The majority of girls were denied employment due to their darker skin tone. A few of those women obtained jobs, but only as out-of-sight ground crew.

    3. Theresa Bäuerlein
      Theresa Bäuerlein · vor mehr als 3 Jahre

      @Natalie Mayroth Danke, das ist interessant und uff, das Ausmaß war mir nicht klar.

    4. Natalie Mayroth
      Natalie Mayroth · vor mehr als 3 Jahre

      Hier eine Ergänzung, die vielleicht das eine oder andere noch deutlicher macht. Und vergleiche sind in Indien oft schwer – man muss sich den Subkontinent ein bisschen wie Europa vorstellen, und das Aussaugen zu machen, die auf einen Großteil zutreffen, ist gar nicht so leicht. https://taz.de/Widerst...

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