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So sieht praktische De-Kolonialisierung aus

Mohamed Amjahid
Buchautor und Journalist

Reporter, Kurator, Autor für deutsche und internationale Medien. Studium der Politikwissenschaft/Anthropologie. Themen: Weiße Mehrheitsgesellschaft, MENA, Autokratien, Kapitalismuskritik, Feminismus und kritische Theorie.

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Mohamed AmjahidMontag, 01.11.2021

Vergangene Woche ist etwas Historisches passiert. Da ich den Eindruck habe, dass es aber an den meisten Menschen vorbeigegangen ist, teile ich dieses Ereignis und seine Reichweite nochmals an dieser Stelle: Erstmals nach Ende der Kolonialzeit gibt die ehemalige Kolonialmacht Frankreich kulturell und spirituell bedeutende Raubkunst an das Land Benin zurück

Insgesamt befinden sich in europäischen Museen (und dort vor allem in den Kellern und Archiven) Zehntausende Objekte kolonialer Raubkunst. Die meisten großen ethnologischen Sammlungen auf dem europäischen Kontinent leben von dieser dunklen Kolonialgeschichte: Die Sammlungen des British Museum in London, des Humboldt-Forums in Berlin oder des Museums "Quai Branly – Jacques Chirac" in Paris bestehen zu einem wesentlichen Anteil aus Raubgut. Oft wurden und werden die Migrationsgeschichten dieser Objekte nach Europa verschleiert. Viele politischen Entscheider*innen und Museumsdirektor*innen reden nicht gerne über die Umstände ihrer Sammlungen. Eine ganze Menge de-kolonialer Aktivist*innen arbeitet allerdings seit Jahrzehnten gegen dieses beharrliche Schweigen und Vertuschen an.  

Konkret geht es bei den nun restituierten Objekten um 26 wichtige Artefakte. Das klingt nach wenig, ist aber nur ein erster Schritt, um aus einem de-kolonialen Diskurs eine echte De-Kolonialisierung zu machen. Und für all jene, die nun Angst haben, in Europa vor leeren Vitrinen zu stehen (abgesehen davon, dass es absurd ist, davor Angst zu haben), hat die Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy folgende Wort parat:

Das sind ein paar Dutzend Objekte, vielleicht Hunderte maximal. Deshalb ist die Angst, dass die Museen eines Tages möglicherweise leer stehen würden, komplett ausgedacht. Die Realität ist, dass manche afrikanische Länder einige wenige, für sie symbolisch wichtige, historisch wichtige Objekte zurückerhalten wolle. 
So sieht praktische De-Kolonialisierung aus

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Kommentare 1
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor mehr als 2 Jahre

    Das ist tatsächlich ein historischer schritt.
    Meine Angst ist allerdings weniger das leerstehende Museum etc., nein - ich befürchte eher dass in Länder zurück gegeben wird die vielleicht bald wieder Krieg führen oder korrupt sind oder durch zb fanatischen Islam bilderstürmer-Haft Werke zerstören...
    klar: total parernalistisch und arrogant...

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