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Medien und Gesellschaft

Die einen können entspannen, die anderen werden bedroht: zur aktuellen Müll-Debatte in der taz

Mohamed Amjahid
Buchautor und Journalist

Reporter, Kurator, Autor für deutsche und internationale Medien. Studium der Politikwissenschaft/Anthropologie. Themen: Weiße Mehrheitsgesellschaft, MENA, Autokratien, Kapitalismuskritik, Feminismus und kritische Theorie.

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Mohamed AmjahidMontag, 22.06.2020

Dies ist eine Geschichte mit sehr vielen Protagonist*innen: 

- Eine Kolumnist*in, die einen satirischen Text über Polizeigewalt verfasst hat.

- Die Gewerkschaft der Polizei, die CSU und der Heimatminister, die ihre Macht einsetzen, um Meinungsfreiheit zu unterdrücken, damit automatisch die Kolumnist*in in Gefahr bringen, weil sie nun öffentlich von rechts Drohungen bekommt. 

- Viele Kolleg*innen der Kolumnist*in: Sie entsolidarisieren sich und nutzen die Lage für die eigene politische Profilierung. Die Zeitung ringt derweil mit sich selbst

Es ist kompliziert, ich gebe es zu. Die ganze Geschichte ist hier einigermaßen geordnet nachzulesen (Stand 22.6.2020). 

Während der Heimatminister also staatliche Ressourcen nutzt, um eine Journalist*in unter Druck zu setzen, führt die taz öffentlich eine "innerredaktionelle Debatte". Ich finde diese Debatte komisch (siehe Finale unten), immerhin ist aber dadurch ein Text von Saskia Hödl entstanden, der noch mal auf das Wesentliche schaut:

Seriösen Journalismus scheint man für viele nur machen zu können, indem man andere betrachtet, ohne dabei sich selbst zu erkennen. Ohne emotional zu werden. Auf gar keinen Fall sollte man als BPoC gar wütend werden, das wird gerne als Hass ausgelegt.
Dass Wut durchaus eine rassistische Zuschreibung sein kann, geschenkt. Gleichzeitig soll man aber bitte wütend sein, wenn es gerade gut passt, für redaktionelle Debatten, für publizistische Beiträge. Und dann wird wiederum unterstellt, es ginge nur um Clickbaiting und um Aufmerksamkeit.
So schreibt zuletzt Stefan Reinecke: „Mit einer Biografie als schwuler, urbaner Migrant lässt sich auf den Aufmerksamkeitsmärkten mehr Kapital generieren als mit einem Dasein als Normalo in Eisenhüttenstadt“, und dazu kann man nun wirklich nicht mehr viel Vernünftiges sagen, außer: Dieses „Kapital“ könnt ihr gerne haben und das Trauma gibt's gratis dazu.

Es geht bei dieser Debatte nämlich längst nicht mehr um einen einzelnen satirischen Text. Dies ist eine Geschichte über die Zukunft des deutschen Journalismus. Was darf gesagt werden? Was nicht? Und welche Konsequenzen müssen die einen befürchten, während die anderen entspannt Debatten führen dürfen? 

Die einen können entspannen, die anderen werden bedroht: zur aktuellen Müll-Debatte in der taz

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