Es vergeht kaum ein Tag, an dem wir nicht verwundert über den Ozean in die USA blicken: Steigende Corona-Zahlen, Ermordungen von Schwarzen auf offener Straße, Straßenschlachten in den Metropolen und immer neue Ausfälle des Präsidenten.

Unsere piqerin Michaela Haas berichtet als freie Korrespondentin für das SZ-Magazin, GEO, die NZZ und andere Medien von der amerikanischen Westküste und hat in den letzten zehn Jahren mehr als die Hälfte der amerikanischen Staaten bereist. Naheliegend also, dass wir uns am Dienstag, 23. Juni 2020 um 18 Uhr mit ihr über die Lage in den USA unterhalten.

Denn auf der einen Seite wird so viel über "crazy" Trump und Amerikas Versagen in der Corona-Krise berichtet, andererseits stellt Michaela Haas im Gespräch mit Freunden und Kollegen fest, dass vielen immer noch nicht klar ist, was in Amerika los ist, wie es den Menschen im Alltag geht, wo die Knackpunkte liegen.

Warum hat Trump Chancen auf seine Wiederwahl im November? Welche Rolle spielen die Medien und Twitter in seinem Versuch, an der Macht zu bleiben? Und warum kriegen die USA die Polizeigewalt und den tiefsitzenden Rassismus einfach nicht in den Griff?

Wegen Corona bleiben auch viele größere Themen unterbelichtet. Etwa, wie sehr die Konservativen die Corona-Krise als Vorwand nehmen, den Zugang zu Verhütungsmitteln und Abtreibung zu beschränken. Oder wie die Einwanderung, auch die legale, ausgesetzt wird. Gerade Frauen und Minderheiten leiden unter Trump am meisten.

Zum Vor- oder Nachlesen:

• Michaela Haas: Crazy America. Eine Liebeserklärung an ein durchgeknalltes Land (bei Mojoreads könnt ihr auch in das Buch schauen)
  
• Sarah Kendzior: Hiding in Plain Sight (Buch bei mojoreads) und ihr Podcast Gaslit Nation (Webseite | Podcast)
  
• Letters of an American von Heather Cox Richardson
• Wie kann sich Amerika wirklich verändern? (The New Yorker)
• James Baldwins Text "How to cool it" (Esquire)
  
• Dokumentation "13th" von Ava DuVernay (Youtube)
• John Oliver über rassistische Polizeigewalt (Last Week Tonight/ Youtube)
  

• Wählerunterdrückung in Georgia (npr), Stacey Abrams hat deshalb Fair Fight gegründet. In Kentucky gibt es gar nur eine Wahlstation für 600.000 Wähler (Independent) und in Wisconsin ist die Lage auch kritisch (New York Magazine)