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Der "radikale Individualismus" der Impfverweigerer

Marcus von Jordan
piqd cofounder
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Marcus von JordanSamstag, 13.11.2021

Ich werd da auch langsam radikal. Bin immer noch radikal gegen Impfpflicht für egal wen. Und radikal für 2G+. Aber das nur am Rande.

Hier geht es um die Häufung von Impfverweigerern in deutschsprachigen Landen. der Standard spricht mit dem Soziologen Oliver Nachtwey über die Gründe. Starke rechtspopulistische Milieus und schwacher Zentralstaat wären mir auch gleich eingefallen, aber hier geht es dann vor allem um die "die Esoterik und Alternativmilieus". 

Es ging um Esoterik und Spiritualismus. Man hat seine Kinder auf Waldorfschulen geschickt, wo nicht dem staatlichen Bildungswesen gehorcht wird. Alternative Medizin war im Trend. In Deutschland sind die größten Biokonzerne wie Demeter anthroposophische Netzwerke. Dort gibt es immer diesen spirituellen Mehrwert in den Produkten. Es geht in diesen Strömungen vor allem um eine Form von Ganzheitlichkeit, Selbstverwirklichung und Körpersouveränität. Und das Impfen wird nun als autoritärer Eingriff des Staates wahrgenommen. Die Tragik ist: Mit "My Body my Choice" wird etwa ein wichtiger Slogan der Frauenrechtsbewegung vereinnahmt. Im Grunde geht es um radikalen Individualismus. Und Impfen als solidarischer Akt wird dann nicht wahrgenommen.

Das Interview ist kurz und bleibt recht ungefähr. Vielleicht habt Ihr weiterführende Quellen dazu. Ich kann damit was anfangen und sehe das mindestens ansatzweise auch in meinem Umfeld und in Teilen auch bei mir...keine Angst ich bin heute sogar 2G+.

Der "radikale Individualismus" der Impfverweigerer

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Kommentare 6
  1. Gui Mertes
    Gui Mertes · vor mehr als 2 Jahre · bearbeitet vor mehr als 2 Jahre

    Widerspruch: Der Blick auf die "Esoterik- und Alternativmilieus" erscheint mir zu undifferenziert:

    Im Allgemeinen ist die Bandbreite der Geisteshaltungen dort mMn deckungsgleich mit denen in der Mehrheitsgesellschaft, nur ein Tick konsequenter, radikaler (wenn's um die Einbettung ins eigene Alltagsleben geht). Weleda-User kann man also genau so wenig pauschal als "nahe an Aluhut-Fans" hinstellen, wie die Konsumenten von Biolebensmitteln.

    Die Affinität zur Alternativmedizin scheint mir hingegen die Besonderheit dieser Milieus zu sein, denn hier geht es richtig los mit der "Abschottung des Selbst" gegen Außeneinflüsse jeder Art, die Furcht reicht da von Mobilfunk über WLAN, bis zu Windrädern und Impfungen; zuweilen sogar gegen das Internet.

    Und vielleicht liegt da die Trennlinie: Dort wo die Alternativ-Haltung zur Informationsverweigerung führt, beginnt vielleicht das sektiererische, wenn an die Stelle von Leitmedien, Telegramgruppen treten?

    Denn damit gerät das Ganze zu einer politischen Bildungsfrage:

    https://www.spiegel.de...

  2. Marcus von Jordan
    Marcus von Jordan · vor mehr als 2 Jahre

    "Sicher hängt sich nicht jeder in Oberbayern gleich einen Traumfänger übers Bett oder trägt Aluhut, aber man muss auch gar nicht zu nah an die Extreme heran, um ein Muster zu erkennen: ein breites Misstrauen in Schulmedizin, Medien und Politik. Und eine ausgeprägte Tendenz dazu, nach Alternativen zu suchen. Nirgendwo in Bayern sind, mit großem Abstand, so viele Heilpraktiker niedergelassen wie in Oberbayern. Heilpraktiker sind keine Mediziner, sie müssen nicht nachweisen, dass sie heilen können, auch wenn das der Name suggeriert. Sie müssen lediglich belegen, dass sie niemandem schaden. "Das scheint ein kultureller Faktor in der Region zu sein. Die hängen hier schon ganz schön in ihrer eigenen Suppe", sagt Klinikchef Jens Deerberg-Wittram. Es gebe eine Skepsis gegenüber allem, was von oben kommt, und ein ausgeprägtes Interesse an Naturheilkunde in der Region.

    Das Gefälle verläuft von Norden nach Süden durch den Freistaat. Bei den Heilpraktikern wie beim Impfen. Das gilt für Corona genauso wie fürs Impfen im Allgemeinen. Bei Masern etwa lag der Wert bei vollständig geimpften Kindern 2019 bei 92,3 Prozent, in Rosenheim jedoch nur bei 83,3. "Das sind alles Zutaten für die große Corona-Torte", sagt Deerberg-Wittram."

    https://www.zeit.de/ge...

    1. Daniela Becker
      Daniela Becker · vor mehr als 2 Jahre

      Bevor die Corona-Sache losging gab es mal einen interessanten Text in der SZ über Murnau als Reichenviertel und gleichzeitig Impfgegner- und Esoterik-Hochburg. Muss ich in letzter Zeit oft dran denken.

    2. Daniela Becker
      Daniela Becker · vor mehr als 2 Jahre

      @Daniela Becker Die Impfskepsis ist leider lange belächelt und keine Ursachenforschung betrieben worden und jetzt haben wir den Salat. Das ist der Text: https://www.sueddeutsc...

    3. Theresa Bäuerlein
      Theresa Bäuerlein · vor mehr als 2 Jahre

      Ich finde diesen Satz in dem Interview besonders interessant: “ “Im Grunde geht es um radikalen Individualismus. Und Impfen als solidarischer Akt wird dann nicht wahrgenommen.” - also das aus einer Bewegung oder Szene, die viel Wert auf Naturnähe und Verbundenheit legt, so eine harte Abgrenzung und Selbstzentriertheit erwachsen kann, ohne, dass das als Widerspruch verstanden wird.

    4. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor mehr als 2 Jahre

      @Theresa Bäuerlein ...ich ahne da immer ein gewissen "prepper-geist" - also die Hinwendung zum Natürlichen und Grundsätzlichen aus dem Bedürfnis heraus Unabhängigkeit und Sicherheit zu schaffen. Dieses "Ent-Komplexieren" findet sich ja dann auch in vielen "einfachen Wahrheiten" wieder und da ist das sich von anderen Abgrenzen dann eben leider schlüssig.

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