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Technologie und Gesellschaft

Google-Memo-Gate und der antifeministische Backlash in der Tech-Szene

Leonhard Dobusch
Hard blogging researcher
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Leonhard DobuschMittwoch, 09.08.2017

Owen Jones ist nicht nur Kolumnist beim Guardian, sondern als Autor ("Chavs") mit über 300.000 Facebook-Fans auch der vielleicht einflussreichste, dezidiert linke Journalist im Vereinigten Königreich. Was Jones auszeichnet und lesenswert macht, auch wenn man seine Meinung nicht immer teilt, ist eine klare Haltung und ebensolche Sprache. Normalerweise geht es in seinen Beiträgen vor allem um britische Innenpolitik, den Zustand der Linken im Allgemeinen und der Labour Party im Speziellen. 

Dass Jones sich einem Thema widmet, das in die Kategorie "Technologie und Gesellschaft" passt, ist deshalb eher die Ausnahme. Umso mehr ein Grund aber, seinen Text zum Google-Memo-Gate zu lesen. Ein Google-Programmierer hatte mit einem Memo Googles Diversitäts- und Gleichstellungsprogramme kritisiert und damit eine zunächst interne und dann öffentliche Debatte ausgelöst, die schließlich in seiner Entlassung mündete. Jones argumentiert, dass ihn vor allem letzteres bereits jetzt zum Helden und Märtyrer der Alt-Right-Bewegung gemacht hat.

Vor allem aber stellt Jones in seinem Beitrag das Memo und die Diskussion rund um den Fall in einen größeren Zusammenhang jenes antifeministischen Backlashs, der auch für Phänomene wie Trump mitverantwortlich ist. Hinzu kommt der Umstand, dass der Start der Diskussion gerade bei Google kein Zufall ist und die Debatte besonders in technologieorientierten Kreisen bzw. unter Programmierern besonders heftig geführt wird. Auch in Deutschland ist Feminismuskritik in diesem Umfeld in den letzten Jahren zunehmend populärer und heftiger geworden. Umso wichtiger, dass der Prototype-Fund von Open Knowledge Deutschland seine kürzlich gestartete Ausschreibung unter das Motto "Mehr Diversität - Open Source für Alle!" gestellt hat.

Google-Memo-Gate und der antifeministische Backlash in der Tech-Szene

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Kommentare 7
  1. Frank Z.
    Frank Z. · vor mehr als 6 Jahre

    Interessanter Artikel, allerdings sehr einseitig und voreingenommen. Der Autor führt beispielsweise das Memo darauf zurück dass sich "eine Untergruppe weißer Männer bedroht und unsicher fühlt". Der Autor des Memos hatte aber ja schon einen Job, und den hat er jetzt nicht mehr, was zu erwarten war, also wenn er sich bedroht und unsicher fühlen würde warum hätte er dieses Memo schreiben sollen? Solche reflexartigen Klassifizierungen haben einen wesentlichen Anteil an der Spaltung der Gesellschaft die sich beobachten lässt.
    Dazu passt dann auch das Fazit: "But the truth is they are so angry because they know, in the end, they are going to lose."
    Momentan sieht es aber gar nicht danach aus, die Diskursfeindlichkeit war mit ein Grund für einen Präsidenten Trump, und wenn man diese weiter ausbaut wird auch die Gegenreaktion stärker werden.

    1. Leonhard Dobusch
      Leonhard Dobusch · vor mehr als 6 Jahre

      Ich persönlich, soweit ich das von Außen beurteilen kann, halte es auch für einen Fehler, den Autor des Memos zu kündigen. Das scheint mir sowohl falsch was den Einzelfall betrifft als auch hinsichtlich der damit verbundenen Folgen (eben den von Jones angesprochenen Märtyrerstatus).
      Im übrigen sind meine beiden Lieblingstexte zur diskutierten Problematik von Co-Piqer Michael Seemann, der gerade das mit dem "verlieren" noch schöner und differenzierter ausführt:
      - Teil 1: http://mspr0.de/?p=4696
      - Teil 2: http://www.ctrl-verlus...

    2. Frank Z.
      Frank Z. · vor mehr als 6 Jahre

      @Leonhard Dobusch Das sind sehr gute Texte, den ersten kannte ich schon, den zweiten nicht, dieser ist noch interessanter als der erste. Er beschreibt auch, warum die Kündigung sozusagen unumgänglich war: "Wer die Standards nicht adaptiert, wird in Ruhe gelassen, darf aber nicht mitmachen."
      Auch dieser Text teilt die Welt in Gut und Böse, auf der einen Seite diejenigen, die die Standards gut finden, und sie als gesellschaftlichen Fortschritt verstehen, auf der anderen Seite Rassisten und Sexisten, die die eigentlich guten Standards nicht akzeptieren wollen. Eine Auseinandersetzung im konkreten Fall ist somit weder möglich noch notwendig.

    3. Leonhard Dobusch
      Leonhard Dobusch · vor mehr als 6 Jahre

      @Frank Z. Ich finde den zweiten auch viel besser als den ersten Text ;-).

      Hinsichtlich der Teilung in zwei Lager würde ich, über Michaels Texte hinausgehend, argumentieren, dass es eben nicht nur zwei Lager sind (abgesehen davon, dass auch hier die Zuordnung von Personen kontextuell/temporär stark variieren kann), sondern das oft größere Lager jenes der zunächst Unbeteiligten umfasst. Sie sind es, an die sich die Auseinandersetzung richtet - ob von den AkteurInnen intendiert/ihnen bewusst oder nicht ist dabei egal; sie sind es, die sich zumindest temporär/situativ dann eben doch (nicht) in die eine oder andere Richtung verhalten/mobilisieren lassen (z.B. bei einer Wahl).

      Mit anderen Worten, auch wenn sich die Streitparteien nicht gegenseitig überzeugen, so werden im Zuge der Auseinandersetzung jedenfalls Dritte überzeugt, mit denen die eine oder eben andere Seite dann zumindest temporär eine "Winning Coalition" bilden kann. Deshalb ist die Auseinandersetzung nicht nur notwendig, sondern auch so folgenreich. (Nachsatz: wo die Trennlinien in der Auseinandersetzung sind, ist dabei natürlich kontingent und variabel.)

    4. Frank Z.
      Frank Z. · vor mehr als 6 Jahre

      @Leonhard Dobusch Genau das denke ich auch, deswegen finde ich es ungünstig ein Paket zu definieren das in allen Punkten unverhandelbar ist. Da kann das Pendel auch zur anderen Seite ausschlagen. Es gab da mal einen Artikel in der Zeit, kennen Sie sicher schon "Der Verlust der Mitte". Entweder Binnen-Asterisk oder Neonazi.
      http://www.zeit.de/201...

  2. Michael Seemann
    Michael Seemann · vor mehr als 6 Jahre

    welcome!

    1. Leonhard Dobusch
      Leonhard Dobusch · vor mehr als 6 Jahre

      :-)

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