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Gut vorbereitet durch Blockade-Erfahrung: Katar und Corona

Lars Hauch
Researcher. Schwerpunkte: Mittlerer Osten, insbesondere Syrien.
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Lars HauchFreitag, 03.04.2020

Katar, das kleine Emirat am Persischen Golf, kennt sich mit Quarantänen gut aus. Seit 2017 halten Saudi-Arabien, die VAE und weitere Länder eine Blockade aufrecht. Will heißen: Kein Flugverkehr, keine Landverbindung, kein Schiffsverkehr. Kritisch für ein Emirat, das 80 % dringend benötigter Güter importierte.

Die Blockierenden werfen Katar vor, Terrororganisationen zu finanzieren und anderweitig zu unterstützen. 2017 forderten die Saudis deshalb zum Beispiel, dass Katar seinen Nachrichtensender Al Jazeera schließen müsse. Letztlich geht es den Monarchien – wie so oft – um ihren Machterhalt. Katar unterstützt die Muslimbruderschaft, deren Ideologie sich gegen die autoritären Monarchien richtet.

Aber darum soll es hier nicht gehen. Stattdessen zeigt der verlinkte Artikel anhand einiger Daten, wie Katar erfolgreich auf die Blockade reagiert hat. So hat das Emirat ...

  • Versorgungsketten diversifiziert: Die Versorgung mit einzelnen Gütern wurde auf eine Vielzahl potenzieller Lieferanten verteilt. 
  • einen eigenen Hafen errichtet, der Kapazitäten für schwere Containerschiffe besitzt. Zwischen 2014 und 2019 vervierfachte Katar seine Punktzahl auf dem Liner Shipping Connectivity Index, der den Anschluss einzelner Länder an globale Handelsrouten misst.
  • auf heimische Produktion gesetzt. 2017 importierte Katar noch 90 % seiner benötigten Milchprodukte. 18 Monate später deckte die heimische Produktion bereits mehr als den Eigenbedarf. 

Katar ist für den Umgang mit der Corona-Krise so gesehen recht gut aufgestellt. Nun lässt sich die Politik des Emirats nicht pauschal auf andere Länder und Regionen übertragen, das ist klar. Katar zählt zu den reichsten Flecken auf der Erde, entsprechend großzügig konnte die heimische Produktion subventioniert werden.

Dennoch ist Katars Umgang mit dem Zusammenbruch etablierter Versorgungsketten einen Blick wert: Diversifizierung scheint das Zauberwort zu sein. Klingt zeitgemäß, oder? 

Gut vorbereitet durch Blockade-Erfahrung: Katar und Corona

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Kommentare 1
  1. Ferdinand H
    Ferdinand H · vor 4 Jahren

    Das klingt gut, muss aber wahrscheinlich staatlich gelenkt werden. Wenn wir etwa an Medikamenten denken, die teilweise nur an einem Ort hergestellt werden. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Pharmakonzern freiwillig sich mehr Arbeit macht und größere Kosten in Kauf nimmt um eine Versorgungssicherheit durch Diversifikation herzustellen. Das wiederspricht dem Shareholder-Value. Wenn, müsste es eine Bedingung des Staates sein. Eine Regel die z.B. aussagt: "Eine Zulassung auf dem deutschen Markt gibt es nur, wenn in 3 verschiedenen Ländern produziert wird."

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