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Bosnien-Herzegowina: Erfolgreiches Corona-Krisenmanagement im kompliziertesten Staat der Welt

Keno Verseck
Journalist

geb. 1967 in Rostock, freiberuflicher Journalist mit Schwerpunkt Mittel- und Südosteuropa.

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Keno VerseckSonntag, 03.05.2020

Bosnien-Herzegowina hat eines der kompliziertesten, wenn nicht das komplizierteste Staatsgebilde der Welt. Das Land besteht aus zwei großenteils unabhängigen Einheiten (Föderation Bosnien-Herzegowina sowie Republika Srpska) und dem Sonderdistrikt Brčko. Anders als die zentralistisch organisierte Republika Srpska besteht die Föderation Bosnien und Herzegowina (die über eine zentrale Regierung und ein zentrales Parlament verfügt) ihrerseits aus Kantonen mit jeweils eigenen Regierungen und Parlamenten, es gibt hunderte von Ministern und tausende von hochrangigen Beamten, zumeist streng nach Volksgruppenproporz ernannt. Das Gesamtland Bosnien-Herzegowina wiederum hat einen Ministerrat und ein dreiköpfiges Staatspräsidium mit Vertretern der konstituierenden Völker der Bosniaken, Kroaten und Serben. Häufig legt sich das Land durch den Kompetenzwirrwarr lahm, hinzu kommen die politischen Streitigkeiten zwischen den beiden Entitäten. Alles in allem keine guten Voraussetzungen, um in der Coronakrise effektiv zu handeln. Zudem ist Bosnien-Herzegowina eines der ärmsten Länder Europas mit einem maroden Gesundheitssystem, aus dem viele Angestellte abgewandert sind, vor allem nach Deutschland. Bisher hat das Land in der Coronakrise Glück gehabt, es gibt vergleichsweise wenig Infizierte und Tote, trotz teils ganz unterschiedlicher Maßnahmen, die im Land gegen die Pandemie ergriffen wurden. Ein Kanton der Föderation ragt jedoch heraus: der Kanton Tuzla. Normalerweise kennt man kantonsübergreifend kaum je die Namen der einzelnen Minister, doch die Gesundheitsministerin des Kantons Tuzla, Dajana Čolić, ist inzwischen eine Art landesweite Berühmtheit, weil sie in der Coronakrise überaus erfolgreich agiert hat und der Kanton Tuzla ein Modellbeispiel für den Kampf gegen das Coronavirus ist. Für das Portal Balkan Insight hat der Jurist, Diplomat und Politikforscher Adnan Ćerimagić, der bei der European Stability Initiative (ESI) arbeitet, die die Erfolgsgeschichte von Dajana Čolić aufgeschrieben. Es ist auch eine Geschichte, die zeigt, dass Bosnien-Herzegowina als Staat funktionieren kann - wenn der politische Wille dazu besteht. Hinzuzufügen bliebe dem Artikel vielleicht noch eines: Die Stadt Tuzla war schon im Bosnien-Krieg ein Symbol gegen Nationalismus und ethnizistischen Wahn - und ist es bis heute. Auch das mag einen Teil dazu beitragen, dass der Kanton sich beim Corona-Management als so erfolgreich erweist.

Bosnien-Herzegowina: Erfolgreiches Corona-Krisenmanagement im kompliziertesten Staat der Welt

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